
Polizei eilt herbei
Audi mit Maddie-Verdächtigem muss plötzlich abbremsen
Aktualisiert am 17.09.2025 – 10:29 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Ermittler sind sich sicher, dass Madeleine McCann getötet wurde – und auch von wem. Doch es fehlt an Beweisen. Jetzt ist Christian B. ein freier Mann.
Der Hauptverdächtige im Fall Madeleine McCann, Christian B., ist am Mittwochmorgen aus der JVA Sehnde entlassen worden. Das bestätigte ein Polizeisprecher vor Ort. Sein Anwalt holte B. mit einem schwarzen Audi ab.
Bei der Entlassung kam es zu einem Zwischenfall, wie die „HAZ“ berichtete: Ein britischer Fotograf rannte vor den Audi, kurz bevor der Wagen von der JVA auf die Zufahrtsstraße abbog. Offenbar wollte er den Audi zum Bremsen bringen, um Fotos von Christian B. zu machen. Polizisten eilten herbei, um den Mann wegzuziehen. Er wurde im Anschluss erkennungsdienstlich behandelt. Außerdem soll ein weiterer britischer Fotograf den Wagen per Motorrad verfolgt haben.
Christian B. hatte in dem Gefängnis eine siebenjährige Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin im portugiesischen Praia da Luz abgesessen. Er hatte die Frau im Jahr 2005 überfallen, gefesselt, mit einem Säbel bedroht und mit einer Peitsche gequält.
Christian B. gilt zudem als verdächtig, die damals dreijährige Maddie in Praia da Luz entführt und getötet zu haben. Das Kind war 2007 aus einer Ferienanlage verschwunden, als sich die Eltern ganz in der Nähe in einem Restaurant aufhielten.
Die Ermittler in Deutschland sind sich sicher, dass Maddie tot ist. Sie halten Christian B. für den Täter. „Und zwar allein er“, sagte Oberstaatsanwalt Hans Christian Wolters dem NDR. Doch trotz aufwendiger Ermittlungen konnte B. die Tat bislang nicht nachgewiesen werden. Für eine Anklage reichten die Anhaltspunkte nicht aus. B. bestreitet, etwas mit dem Fall zu tun zu haben, es gilt die Unschuldsvermutung.
Allerdings gelten für B. nach der Entlassung aus der Haft Auflagen, wie der „Spiegel“ am Dienstag berichtete. Das Landgericht Hildesheim hat demnach entschieden, dass B. eine elektronische Fußfessel tragen und sich regelmäßig bei der Führungsaufsichtsstelle und der Bewährungshilfe melden muss. Außerdem darf er seinen festen Wohnsitz ohne Genehmigung nicht wechseln. Sein Reisepass soll ihm entzogen werden, das Land darf er nicht verlassen. Seine Verteidiger wollen dem Bericht zufolge dagegen vorgehen.
Bereits am Dienstag war das Medieninteresse vor der JVA Sehnde groß, dutzende Journalisten aus Großbritannien kampierten vor dem Gebäude. B.s Anwalt sagte dem „Spiegel“, er befürchte eine „Hetzjagd“ auf seinen Mandanten.











