„Kind noch nie mit 2.500-Kilo-Klotz beschenkt“
Lego verklagt Hersteller von Betonpollern
29.03.2025 – 08:37 UhrLesedauer: 1 Min.
Die Formen für Betonklötze einer niederländischen Firma sollen wie Lego funktionieren, deshalb wirbt die Firma damit. Das passt dem Spielzeughersteller gar nicht.
Lego klagt in einem Eilverfahren gegen einen Hersteller von Betonformen aus dem niederländischen Heerhugowaard. Der dänische Spielzeugkonzern fordert, dass das Unternehmen seine Marke nicht länger zur Beschreibung seiner Produkte verwendet, wie der niederländische Sender „NOS“ berichtet.
Der Hersteller produziert Stahlformen für Betonblöcke, die etwa bei Straßensperren oder zur Absicherung von Veranstaltungen zum Einsatz kommen. Auf seiner Website bewirbt das Unternehmen seine Produkte als „vielseitige Formen für Beton-Legoblöcke“ und verweist auf ein „Noppensystem ähnlich wie bei Legosteinen“. Nach Auffassung von Lego ist damit das Markenrecht verletzt. Jeroen Boelens, Anwalt der Spielzeugfirma, sagte: „Die Marke Lego wird auf eine Weise verwendet, die Schaden anrichtet.“ Laut Boelens will Lego mit dem Verfahren verhindern, dass sich der Markenname zur allgemeinen Produktbezeichnung entwickelt.
Das beklagte Unternehmen wehrt sich gegen den Vorwurf und kritisiert das juristische Vorgehen. Marketingdirektor Sander Tacx bezeichnete das Verfahren als „Schikane gegen das Unternehmen“. Er erklärte: „Wir haben nicht das Gefühl, dass Lego aktuell Schaden nimmt. Noch nie wurde ein achtjähriges Kind von seinen Eltern mit einem 2.500 Kilo schweren Betonblock beschenkt, weil es sich Legosteine gewünscht hatte. Das hat nichts miteinander zu tun.“
Auch der Anwalt des niederländischen Unternehmens, Jesse Hofhuis, verteidigt die Formulierungen. Er sagte, die Bezeichnung Legosteine sei in der Betonbranche seit Jahren „ein gängiger Begriff“. Wann das Gericht eine Entscheidung in dem Verfahren trifft, ist bislang offen.