Abschied von einer Legende
Japans „Doctor Yellow“ geht in den Ruhestand
30.01.2025 – 16:01 UhrLesedauer: 1 Min.
„Doctor Yellow“, Japans berühmter Inspektionszug, absolvierte kürzlich seine letzte Fahrt. Eisenbahnfans erwiesen ihm auf seiner finalen Strecke die höchste Ehre.
Es ist das Ende einer japanischen Legende: „Doctor Yellow“ geht in den Ruhestand. Dabei handelt es sich aber nicht um einen bekannten Doktor, zumindest nicht im klassischen Sinne.
Der gelbe Inspektionszug, der auf Japans Schienen etwa 24 Jahre lang im Einsatz war, führte am Mittwoch seine letzte Streckenüberprüfung durch und wurde anschließend außer Betrieb genommen. Zuvor hatten sich zahlreiche Eisenbahnfans versammelt, um dem ikonischen Shinkansen der Central Japan Railway Company (JR Tokai) auf seiner letzten Fahrt Tribut zu zollen.
Die beiden „Doctor Yellow“-Züge des Typs T4 und T5 fuhren seit Jahren ohne Passagiere entlang der Tokaido- und Sanyo-Shinkansen-Linien zwischen Tokio und Hakata in Fukuoka. Während der T4-Zug nun in den Ruhestand geht und keine Nachfolger geplant sind, wird der T5-Zug von JR West voraussichtlich noch bis mindestens 2027 im Einsatz bleiben.
Und obwohl die Züge nie Passagiere transportiert haben, sind sie in Japan bei Jung und Alt bekannt und beliebt. Das liegt auch am Mysterium, das sie umgibt. Da ihre Fahrpläne nicht öffentlich bekannt gegeben werden, gelten sie als Glücksbringer: Viele Japaner glauben daran, dass ein Blick auf einen „Doctor Yellow“ ihnen Glück bringt.
Nun gibt es einen Glücksbringer weniger auf Japans Schienen. Allerdings gibt es nun die Möglichkeit, den ausrangierten „Doctor Yellow“ auch mal geplant zu sehen.
Der T4-Zug wird ab Juni dieses Jahres im JR Central Eisenbahnmuseum in Nagoya ausgestellt sein.