Explosionsangst in Heilbronn
Kampfjet fängt Passagiermaschine ab
Aktualisiert am 12.04.2025 – 12:07 UhrLesedauer: 2 Min.
Im Raum Heilbronn sind die Menschen beunruhigt. Ohrenzeugen melden der Polizei Explosionen. Am Ende ist es ein Bundeswehrjet.
Ein Kampfjet der Bundeswehr hat im Raum Heilbronn besorgte Bürger aufgeschreckt. Wie die Polizei meldete, haben am Freitag in mehreren Orten Anrufer Explosionsgeräusche wahrgenommen und gemeldet.
Aber die Beamten können beruhigen: Der Ursprung der Knallgeräusche war ein Abfangjäger der deutschen Luftwaffe, der im Bereich Stuttgart die Schallmauer durchbrochen hatte. Mit Überschallgeschwindigkeit flog der Jet einem zivilen Flugzeug hinterher, das gegen 14 Uhr kurzzeitig nicht mehr per Funk zu erreichen war.
In solchen Fällen ist es üblich, dass die Bundeswehr Abfangjäger startet, um die Situation zu kontrollieren. Am Freitag drehte der Jet ab, als die Lage geklärt war.
Auch beim SWR meldeten sich Bürger: Teilweise seien Bücher aus den Regalen geflogen, berichteten sie. Wände hätten gewackelt und bei einer Nachbarin sei die Haustüre durch den Luftdruck aufgesprungen, hieß es.
Andere berichteten bei Facebook von erzitternden Scheiben. „Ich saß im Garten und dachte mein Haus stürzt ein“, schrieb eine Userin. Eine andere: „Ich habe erst mal geschaut, ob die Kinder was angestellt haben.“
Solange das Flugzeug langsamer als der Schall fliegt, breiten sich die von ihm erzeugten Schallwellen gleichmäßig aus. Wird es schneller, können die Wellen nicht mehr „vor dem Jet weglaufen“ und stauen sich vor ihm zu einer Druckwelle, der sogenannten „Schallmauer“.
Überschreitet der Jet die Schallgeschwindigkeit, fliegt er schneller als seine eigenen Schallwellen. Die gestaute Luft vor dem Flugzeug kann die plötzliche Verdichtung nicht mehr ausgleichen – es entsteht eine Stoßwelle, die sich nach hinten ausbreitet.