Prozess in Wuppertal
Erpressungsfall Schumacher: Krankenschwester unter Verdacht
11.12.2024 – 14:48 UhrLesedauer: 1 Min.
War an der gescheiterten Erpressung der Familie von Michael Schumacher noch eine weitere Person beteiligt? Die Staatsanwaltschaft kündigt eine Prüfung an.
Nach der gescheiterten Erpressung der Familie von Ex-Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher hat die Staatsanwaltschaft angekündigt, Vorwürfe gegen eine Krankenschwester zu prüfen. Die Frau hatte den Rennfahrer zeitweise betreut. Beim Prozessbeginn am Dienstag in Wuppertal hatten der Hauptverdächtige sowie eine Mitarbeiterin der Schumacher-Familie die Krankenschwester erwähnt.
Die Staatsanwaltschaft will die Angaben eingehend überprüfen und bewerten und dann entschieden, ob gegen die Frau ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird. Die Krankenschwester war am ersten Prozesstag als Zeugin geladen, aber nicht erschienen.
Beim Prozessauftakt hatte der mutmaßliche Haupttäter gestanden, ein Mitangeklagter habe ihm zwei Festplatten mit Bild- und Videomaterial der Schumachers gegeben. Dieser habe ihm auch gesagt, dass er das Material von einer Krankenschwester habe. Deshalb hätten die geforderten 15 Millionen Euro durch drei geteilt werden sollen.
Eine Mitarbeiterin der Schumacher-Familie sagte vor Gericht aus, dass zunächst die Krankenschwester nach dem ersten Erpresser-Anruf von der Familie verdächtigt wurde. Der Frau sei zuvor wegen wegen ihrer Pflegeleistung gekündigt worden. „Wir haben da unschöne Dinge gesehen.“
Die Familie von Formel-1-Legende Michael Schumacher war mit der Veröffentlichung privater Fotos und Videos erpresst worden und sollte 15 Millionen Euro zahlen. Andernfalls werde man die Bilder im Darknet veröffentlichen, drohten die Erpresser. Vor dem Amtsgericht sind drei Männer im Alter von 30 bis 53 Jahren angeklagt. Mit einem Urteil wird erst im neuen Jahr gerechnet.