In Tempelhof-Schöneberg ist das Büro der Jungen Union beschmiert worden. Die Generalsekretärin der Berliner CDU hat sich zu dem Vorfall geäußert.
Unbekannte haben am Samstag Kot an die Geschäftsstelle der Jungen Union Tempelhof-Schöneberg geschmiert. Das zeigen Fotos der Initiative „Fridays for Israel“, deren Poster im Büro des CDU-Nachwuchses hängen. Zuerst berichtete die „B.Z.“
„Fridays for Israel“ bezeichnet sich selbst als überparteiliche Initiative junger Menschen, „die gemeinsam mit allen gesellschaftlichen und politischen Gruppen auf die Situation von jüdischem Leben in Deutschland und an unseren Universitäten sowie Schulen aufmerksam machen möchte“.
Zu dem Vorfall in Tempelhof-Schöneberg schreibt die Initiative auf dem Kurznachrichtendienst X: „Exkremente an Fenstern, Türklinken und Briefkästen“. Außerdem hätten die Unbekannten Müll und volle Windeln vor dem Eingang platziert.
Die Initiative sieht einen Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt. „Wer sich gegen Antisemitismus und für Israels Existenzrecht einsetzt, sollte dafür nicht im wahrsten Sinne des Wortes mit Dreck beworfen werden“, heißt es. Es sei beschämend, dass so etwas 2024 in Deutschland passiere.
Auch die Berliner CDU-Generalsekretärin Ottilie Klein meldete sich auf dem Kurznachrichtendienst X zu Wort: „Ekelhaft, wie Judenhasser versuchen, unsere Junge Union einzuschüchtern“, schreibt sie. „Wer keine Argumente hat, muss wohl zur vollen Windel greifen.“ Die CDU werde sich nicht einschüchtern lassen, so Klein weiter. Man stehe an der Seite der jüdischen Mitbürger und setze sich für den Schutz jüdischen Lebens in Berlin ein.
Der Staatsschutz hat die Ermittlungen zu dem Vorfall wegen einer politisch motivierten Sachbeschädigung aufgenommen, schreibt die „B.Z.“. Seit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat der Antisemitismus in Berlin eine neue Dimension erreicht, berichten Polizei und Justiz.
Bei der Berliner Staatsanwaltschaft gab es in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 370 Verfahren, wie der Antisemitismusbeauftragte der Generalstaatsanwaltschaft, Florian Hengst, der Deutschen Presse-Agentur vor Kurzem sagte. Hinzu kommen 1.570 Fälle in der Zeit von Januar bis Ende Juni, die im Kontext des Nahost-Konflikts stehen und bei denen häufig zumindest der Verdacht besteht, dass ein antisemitischer Hintergrund vorliegt. Mehr dazu lesen Sie hier.