
„Lasst uns den Anzug stretchen“
Skispringer reagiert auf Disqualifikation
29.12.2025 – 20:56 UhrLesedauer: 2 Min.
In Oberstdorf wird der zweitplatzierte Timi Zajc wegen seines Anzugs disqualifiziert. Der neue Chefkontrolleur spricht über die Kontroverse bei der Vierschanzentournee.
Skisprung-Kontrolleur Mathias Hafele kannte auch bei drei Millimetern keine Gnade. „Regel ist Regel. Da kann man keine Ausnahmen machen. Ausnahmen machen wir nicht“, sagte der Österreicher. Er hatte den Slowenen Timi Zajc beim Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf wegen eines nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert und ihn damit um Platz zwei gebracht. Stattdessen rutschte der Deutsche Felix Hoffmann auf Platz drei.
Die Disqualifikation erinnert an den Anzug-Skandal bei der WM in Trondheim vor knapp zehn Monaten. Damals hatten die Norweger bewusst die Regeln gebrochen, indem sie ein steifes Band in die Anzüge einnähten, um diese tragfähiger zu machen. Im aktuellen Fall lag stattdessen eine Überschreitung der erlaubten Länge vor: Zajc‘ Anzug war am Bein um drei Millimezer zu lang. Ein größerer Anzug bietet mehr Fläche und ermöglicht dadurch mehr Auftrieb und weitere Sprünge.
Der 25-Jährige reagierte immerhin mit Humor: „Lasst uns den Anzug ein bisschen stretchen, vielleicht ist dann in Ga-Pa alles okay“, schrieb Zajc auf Instagram nach dem Tournee-Auftakt mit Blick auf das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen. Sein Teamkollege Domen Prevc hatte in Oberstdorf souverän gewonnen.
Im Skisprung-Tross stieß die konsequente Regelauslegung auf Zustimmung. Ex-Profi Markus Eisenbichler betonte als Eurosport-Experte: „Ich find“s gut. Das setzt ein Zeichen.“ Kontrolleur Hafele selbst sagte, der Anzug habe bei der ersten Prüfung noch gepasst. „Aber was die danach mit den Anzügen machen. Ob sie die ziehen oder irgendwas, können wir nicht kontrollieren. Das ist absolut unmöglich“, sagte der Österreicher.










