„Rote Linien überschritten“
Klimaunion-Gründer rechnet mit CDU-Spitze ab – und wechselt zu den Grünen
27.12.2024 – 07:06 UhrLesedauer: 2 Min.
Enttäuscht verlässt der Berliner Umweltaktivist Heinrich Strößenreuther die CDU. Für seinen Austritt macht er Friedrich Merz und Markus Söder verantwortlich.
Der Berliner Umweltaktivist Heinrich Strößenreuther hat angekündigt, sein CDU-Parteibuch wieder abzugeben. „Ich habe lange mit mir gerungen. In den letzten zwei, drei Monaten hat es viele Gelegenheiten gegeben, bei denen ich schon hätte austreten können. Jetzt habe ich gesagt, ich muss dieses Jahr noch eine klare Entscheidung treffen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
„Es ist das Rücken an den rechten Rand von diesen drei Spitzenkräften, in der Rhetorik, von der Trumpschen Haltung, was den Umgang mit Fakten angeht und einem Verkennen der wirtschaftlichen Zusammenhänge mit Blick auf die globale längst stattfindende Transformation“, so der studierte Wirtschaftsingenieur. „Der deutsche Automobilmarkt wird bald von billigen chinesischen Batterieautos überschwemmt werden. Und in Deutschland werden ein, zwei große Hersteller überleben. Das hätte man anders machen können, gerade als Wirtschaftspartei“, kritisierte Strößenreuther.
„Dann hat Merz mehrmals die Wind- und Solarenergie kleingeredet. Er kennt die Zusammenhänge nicht oder protegiert absichtlich die fossile Energiewirtschaft. Dass wir es nicht geschafft haben, die CDU mit wirtschaftlichen Argumenten zu überzeugen, hat mich nachhaltig betrübt und verärgert.“
Strößenreuther will nach eigenen Angaben den Grünen beitreten. Der Umweltaktivist gilt als ein Vordenker der Mobilitätswende. Er hat in Berlin den Volksentscheid Fahrrad auf den Weg gebracht, der Grundlage für das im Juni 2018 verabschiedete Berliner Mobilitätsgesetz war. Er gehört außerdem zu den Initiatoren für den Volksentscheid Baum in Berlin, bei dem es um eine bessere Anpassung der Stadt an den Klimawandel geht.