
Wandel durch KI
Digitalminister: KI größer als industrielle Revolution
Aktualisiert am 24.12.2025 – 08:10 UhrLesedauer: 3 Min.
Künstliche Intelligenz dringt in immer mehr Lebensbereiche vor. Die Umbrüche, die daraus folgen, werden nach Ansicht von Bundesdigitalminister Wildberger beispiellos sein.
Der Vormarsch Künstlicher Intelligenz (KI) wird nach Ansicht von Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU) größere gesellschaftliche und politische Umbrüche verursachen als die Erfindung des Buchdrucks oder die industrielle Revolution. „Ich glaube, dass es größer ist“, sagte er im Interview der Deutschen Presse-Agentur. „Weil es de facto die individuelle und die kollektive Intelligenz, aus der wir unser Selbstverständnis beziehen und die uns trotz aller technologischer Fortschritte immer ausgezeichnet hat, herausfordert.“
Wildberger verwies auf die Möglichkeit, dass KI Menschen in bestimmten Bereichen ebenbürtig werden oder auch besser werden könnte als Menschen. „Man wird mit dieser Technologie plötzlich Fragestellungen, Probleme, Prozesse lösen können, wie wir es bisher nicht kannten“, sagte er. Ein guter Programmierer mit KI-Unterstützung sei heute um einen Faktor zehn leistungsfähiger als in der Vergangenheit ohne KI und das sei noch nicht lange her. „Das sind gewaltige Sprünge. Das ist nicht zu unterschätzen.“
Doch spätestens seit November 2022, als der Chatroboter ChatGPT für die breite Öffentlichkeit freigeschaltet wurde, ist KI zum Megathema geworden. Menschen holen sich Tipps für Weihnachtsgeschenke, planen Reiserouten, lassen KI Schriftstücke und Computerprogramme verfassen oder Videos und Fotos erstellen. KI könnte langfristig die Medizin revolutionieren und durch eine schnelle Auswertung unzähliger Daten bei Prävention, Diagnostik und Therapie helfen. Aber es gibt Befürchtungen, dass auch viele Jobs überflüssig werden, wenn KI übernimmt.
Wildberger sieht hier zunächst das Positive: „Wir haben einen Fachkräftemangel. Die Gesellschaft wird älter. Das wird zunehmen. Wir können Technologien nutzen, diese unglaublich große Herausforderung für den Arbeitsmarkt zu adressieren.“ Menschen würden gebraucht, wo Maschinen in der nächsten Zukunft nicht übernehmen könnten, sagte er und nannte das Handwerk oder den Pflegebereich.
Dass ein Digitalminister selbst keine Berührungsängste mit KI hat, liegt nahe. Wildberger nutzt sie nach eigenen Angaben privat, um persönliche Gedanken zu strukturieren. „Oftmals ein, zwei Stunden am Tag“, hatte er im Interview der „Zeit“ gesagt. Er verwendet demnach die Anwendung „Claude“ der Firma Anthropic: „Dein KI-Assistent für gemeinsames Brainstorming, Gestalten und Lernen“, wie es in der Selbstbeschreibung der Anwendung heißt.











