Alternative auf Vorplatz
Public Viewing im Eintracht-Stadion? BTSV kassiert Absage
Aktualisiert am 05.03.2025 – 18:38 UhrLesedauer: 2 Min.
Obwohl das Niedersachsenderby am Sonntag in Hannover stattfindet, sollte es im Eintracht-Stadion am Spieltag voll werden. Doch daraus wird nichts.
Die abermalige Entscheidung, das Gästefankontingent beim Niedersachsenderby einzuschränken, löste bei den Fans von Eintracht Braunschweig enorme Empörung aus. Große Teile der BTSV-Anhänger werden am kommenden Sonntag, 9. März, nicht zur Partie nach Hannover reisen. Die Ultras rufen zum Boykott auf.
Die Eintracht hatte daher eine besondere Aktion geplant. Trotz des Auswärtsspiels sollte es im Stadion an der Hamburger Straße voll werden. Ein Public-Viewing war geplant. Doch daraus wird nichts. Trotz zahlreicher Gespräche mit den relevanten Netzwerkpartnern sei die notwendige Genehmigung nicht erteilt worden, teilte der BTSV am Mittwoch mit. Eine Live-Übertragung im Stadion könne man daher nicht anbieten.
Weitere Details zu der Entscheidung nannte der Verein nicht, machte aber auf eine Alternative aufmerksam. So werde die Stadion-Gastronomie „Wahre Liebe“ direkt neben der Arena das Derby auf dem Stadionvorplatz für bis zu 500 Personen übertragen. Eine vorherige Anmeldung sei nicht notwendig.
Die Polizeidirektion Hannover hatte den erneuten Teilausschluss der Gästefans Anfang Februar angeordnet. In Hannover dürfen nur 60 Prozent – und somit maximal 2.541 – der Eintracht-Anhänger in der Heinz von Heiden Arena dabei sein. Die Polizeidirektion beruft sich bei dieser Verfügung auf Paragraf 11 des Niedersächsischen Polizei- und Ordnungsbehördengesetz, wonach sie „die notwendigen Maßnahmen treffen kann, um Gefahren abzuwehren“.
Wegen der wiederholten Ausschreitungen vor, während oder nach den Spielen zwischen Braunschweig und Hannover hatte Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) im vergangenen Jahr sogar einen kompletten Ausschluss von Gästefans bei diesen Derbys angedroht. Tatsächlich durften beim Hinspiel in Braunschweig nur 1.260 statt 2.100 96-Anhänger ein Ticket kaufen.
Daraufhin demonstrierten beide Fanlager getrennt voneinander gegen diese Verfügung. Auch vor dem Rückspiel gab es Proteste. Die Braunschweiger Fans marschierten etwa im Zuge einer Demonstration durch Hannover bis zum Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport, wo Innenministerin Behrens ihren Sitz hat. Auch am Rande des Karnevals protestierten Braunschweiger Anhänger.