Jetzt gilt er auch auf der Nachbarinsel Amorgos
Santorini-Bebenserie: Nächster Notstand ausgerufen
12.02.2025 – 18:50 UhrLesedauer: 2 Min.
Angesichts der anhaltenden Erdbebenserie in der Ägäis ist nun auch auf der griechischen Insel Amorgos der Notstand ausgerufen worden.
Seit Tagen erschüttern unzählige Erdbeben die Gegend um die griechische Trauminsel Santorini. In der vergangenen Woche hatten die Behörden dort den Notstand ausgerufen – jetzt erfolgte dieser Schritt auch für die Nachbarinsel Amorgos.
Die Maßnahme der griechischen Katastrophenschutzbehörde diene hauptsächlich der Beschleunigung der Freigabe von staatlichen Hilfsgeldern im Bedarfsfall, hieß es. Die Region wurde am Mittwoch von weiteren Erdbeben mit einer Stärke von bis zu 5,0 getroffen. Auch ein Erdrutsch wurde durch die Beben ausgelöst.
Insgesamt wurden seit Ende Januar mehr als 14.000 Erdstöße rund um Santorini, Amorgos, Ios und Anafi registriert. Aus Furcht vor den Beben haben die meisten der fast 16.000 Einwohner von Santorini die Insel verlassen, die Schulen auf der Insel bleiben vorerst bis Freitag geschlossen.
Die Epizentren der Erdbeben in der Region lagen zunächst näher an Santorini, verlagerten sich laut dem Nachrichtensender ERTNews dann in Richtung Amorgos und bewegen sich seit Kurzem Richtung Südosten. Amorgos hat weniger als 2.000 ständige Einwohner. Die Insel gilt aufgrund ihrer Felsen und der weniger dichten Bebauung als weniger gefährdet als Santorini.
Unterdessen haben Wissenschaftler in der Erdbebenregion weitere Seismographen installiert. Zudem wurden zwei Unterwasserseismographen zur Auswertung an Land geholt. „Sie werden (…) wertvolle Daten über die genauen Epizentren der Erdbeben liefern, und man wird den Verlauf der seismischen Sequenz sicherer abschätzen können“, sagte Efthimis Lekkas, Chef der griechischen Erdbebenbehörde. Seismographen zeichnen zum Beispiel bei Erdbeben Wellen und Schwingungen des Bodens auf.
Es wird befürchtet, dass auf die vielen kleineren Beben ein Hauptbeben folgen könnte – ab einer Stärke von 6 und mehr werden Schäden und sogar Tsunamis befürchtet. An der Nordostküste von Santorini haben die Forscher deshalb einen Gezeitenmesser installiert.
Mutmaßungen, die Erdbebenserie könnte einen oder beide Vulkane der Region aktivieren, gibt es ebenfalls, auch von Wissenschaftlern. Ganz ausschließen kann das Szenario niemand, doch bislang bleibt die Gefahr nach Aussagen der meisten Forscher gering.
„Das seismische Risiko hat zugenommen, das vulkanische Risiko bislang überhaupt nicht“, sagte Seisomologe Gerasimos Papadopoulos der Zeitung „Naftemporiki“.