
Neues Papier zu Maskendeals aufgetaucht
„Alles falsch gemacht, was man falsch machen kann“
18.12.2025 – 02:31 UhrLesedauer: 4 Min.
Jens Spahn wird die Maskenaffäre nicht los. Nun tauchen Dokumente, die den Verdacht nähren, ein prominentes CDU-Mitglied könnte von Spahns Politik profitiert haben.
Ein bisher unbekanntes Papier bringt Licht in ein umstrittenes Maskengeschäft aus der Amtszeit von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit einer Firma, an der das prominente Berliner CDU-Mitglied Niels Korte beteiligt war. Dies berichtete das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ am Mittwoch.
Der Bund verpflichtete sich demnach am 24. April 2020 zum Kauf von knapp 20 Millionen Masken bei der Areal Invest XXXI. Grundstücksgesellschaft. Einer Firma, an der Korte, Anwalt und zuvor Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, Anteile hielt. Wie es in dem Dokument aus dem Gesundheitsministerium heißt, kam es nach Vertragsschluss zu einem Streit um 16,2 Millionen angeblich teils mangelhafter, teils nicht gelieferter Masken. Diese hatten einen Stückpreis von 3,15 Euro netto.
Bereits die Maskensonderermittlerin des Ministeriums, Margaretha Sudhof (SPD), hat in ihrem Untersuchungsbericht darauf hingewiesen, dass der Bund später im Rahmen eines Vergleichs einen Abschlag von knapp 18 Millionen Euro an Areal Invest gezahlt hatte. Neu ist nun, dass laut Ministeriumspapier Areal Invest dank des Vergleichs im August 2022 die fehlenden oder angeblich mangelhaften 16,2 Millionen Masken für 42 Millionen Euro brutto nachliefern durfte. Dies entsprach einem Stückpreis von 2,18 Euro netto, die Lieferfrist lief bis Dezember 2022. Zu diesem Zeitpunkt waren Schutzmasken aus deutscher Produktion, die laut Vergleich geliefert werden sollten, allerdings schon für rund 30 Cent zu bekommen.
Das Gesundheitsministerium ließ eine Anfrage des „Spiegel“ unbeantwortet. Für Areal Invest teilte ein Anwalt mit, man dürfe mit Rücksicht auf Verschwiegenheitspflichten weder zu dem ursprünglichen Vertrag noch zum Vergleich Details nennen. Richtig sei aber, dass es mehrere Millionen Masken gegeben habe, die nicht beanstandet worden seien. Zudem weitere Masken, die wegen Mängeln abgelehnt worden seien, darunter ein Teil, der später doch als funktionstüchtig akzeptiert worden sei, und mehrere Millionen Masken, die ursprünglich nicht geliefert worden seien.
Areal Invest wies zudem darauf hin, dass der Vergleich nicht unter Spahn, sondern dessen Nachfolger Karl Lauterbach geschlossen wurde und kein Vertreter der Firma je mit Spahn über den Zahlungsanspruch gegen den Bund gesprochen habe. Den Verdacht einer Begünstigung wies Areal Invest zurück. Auch Spahn hatte für alle Maskengeschäfte in seiner Amtszeit jedwede Begünstigung einzelner Händler stets ausgeschlossen.











