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Home » Jahresrückblick bei Markus Lanz I „Wir müssen endlich erwachsen werden“
Politik

Jahresrückblick bei Markus Lanz I „Wir müssen endlich erwachsen werden“

Von zeit-heute.deDezember 18, 20253 Min Gelesen
Jahresrückblick bei Markus Lanz I „Wir müssen endlich erwachsen werden“
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Jahresrückblick bei Markus Lanz I „Wir müssen endlich erwachsen werden“

Bedrückender Jahresrückblick bei Lanz

„Wir müssen endlich erwachsen werden“


18.12.2025 – 01:49 UhrLesedauer: 4 Min.

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Herbert Grönemeyer: Der Sänger sprach über bei Lanz über die Herausforderungen der deutschen Gesellschaft. (Archivbild) (Quelle: imago stock&people)

News folgen

Während Finanzminister Klingbeil bei „Markus Lanz“ um Geduld bittet und zukünftige Einschnitte ankündigt, wird klar, wer der Gegenwart seinen Stempel aufgedrückt hat.

Der holprige Start der Merz-Regierung, eine ins Wanken geratene Weltordnung und jede Menge Konflikte: Markus Lanz ließ am Mittwochabend mit seinen Gästen ein politisch enorm anstrengendes Jahr Revue passieren. Für einzelne Lichtblicke mussten Sportler und individuelle Erfolgsgeschichten sorgen.

  • Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine
  • Lars Klingbeil (SPD), Finanzminister und Vizekanzler
  • Annalena Baerbock (Grüne), Präsidentin der UN-Generalversammlung
  • Frauke Brosius-Gersdorf, Rechtswissenschaftlerin
  • Herbert Grönemeyer, Musiker
  • Sören Link (SPD), Duisburger Oberbürgermeister
  • Dennis Rehbein (CDU), Hagener Oberbürgermeister
  • Lina Heider, zwölfjährige Studentin
  • Rabea Rogge, erste deutsche Frau im Weltall
  • Dennis Schröder, Basketball-Star
  • Álex Mumbrú, Trainer der deutschen Basketball-Nationalmannschaft
  • Alan Ibrahimagic, Trainer der deutschen Basketball-Nationalmannschaft
  • Jouanna Hassoun, deutsch-palästinensische Friedensaktivistin
  • Shai Hoffmann, jüdischer Friedensaktivist
  • Ibrahim Naber, „Welt“-Chefreporter

Sänger Herbert Grönemeyer stellte seinen Landsleuten zu Beginn der Sendung ein mehr als wohlwollendes Zeugnis aus, machte aber gleichzeitig klar, vor welchen großen Herausforderungen die deutsche Gesellschaft steht. Die Deutschen seien ein interessantes, nicht auf den Kopf gefallenes und humanistisches Volk, erklärte der erfolgreiche Ruhrpottmusiker.

Das dürfe man einerseits nicht kleinreden, andererseits sei es jetzt endgültig an der Zeit, mehr Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. „Wir haben keinen Vater und keine Mutter mehr, wir haben keinen, der uns beschützt aus Amerika, wir haben kein billiges Gas mehr aus Russland – wir müssen endlich erwachsen werden“, lautete Grönemeyers Appell.

In aller Deutlichkeit kritisierte der Rockstar den Kommunikationsstil der letzten beiden Regierungschefs, Angela Merkel (CDU) und Olaf Scholz (SPD). Beide hätten nicht mit dem Volk gesprochen und so das Gefühl hinterlassen, dass sich aus Berlin keiner um die Probleme der Menschen vor Ort, beispielsweise im Ruhrgebiet, kümmere.

Worum es dabei konkret gehen kann, machte der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link am Beispiel sogenannter Schrottimmobilien in seiner Stadt deutlich. Die heruntergekommenen Gebäude werden häufig von kriminellen Netzwerken und dubiosen Vermietern genutzt und stellen ein großes Sicherheitsrisiko dar.

Die Wut darüber könne Bürger in die Arme linker und rechter Heilsversprecher treiben, erklärte der SPD-Kommunalpolitiker. Ein handlungsunfähiger Staat, der solche unangenehmen Themen nicht einmal anspreche, mache sich unglaubwürdig. „Wir müssen als demokratische Mitte zeigen, dass wir die Probleme lösen können“, forderte Link.

Man gehe die „Schrottimmobilien“-Frage an, versprach Vizekanzler Lars Klingbeil später im Einzelgespräch mit Markus Lanz. Der Bundesfinanzminister bat den Moderator und damit auch das Publikum, mit ihm und der von ihm mitgeführten Bundesregierung noch etwas Geduld zu haben. Er persönlich habe sich vorgenommen, vieles zu ändern, brauche dafür aber entsprechend Zeit.

Obwohl Klingbeil betonte, dass Deutschland weder pleite sei noch kurz vor dem Abgrund stehe, konnte er nicht umhin, die Zuschauer auf finanzpolitisch schwere Zeiten einzustimmen. „Jeder wird spüren, dass wir sparen“, so Klingbeil vage.

Zu möglichen Steuererhöhungen wollte sich der Finanzminister nicht äußern. Man werde aber beispielsweise bei Rente, Gesundheit und Pflege definitiv etwas machen müssen. Am Ende hänge die Akzeptanz in der Bevölkerung dafür auch von der gerechten Lastenverteilung ab, mahnte der SPD-Vorsitzende mit Blick auf den Beitrag, den besonders die Reichen in der Gesellschaft zu leisten hätten.

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