Heimflug mit SpaceX-Kapsel
Gestrandete Astronauten kehren zur Erde zurück – Das sollten Sie wissen
18.03.2025 – 12:31 UhrLesedauer: 3 Min.
Die seit mehr als neun Monaten auf der ISS gestrandeten US-Astronauten sind auf dem Weg zurück zur Erde. Am Abend soll die Kapsel vor Florida aufsetzen.
Die beiden Nasa-Astronauten Butch Wilmore und Suni Williams haben nach neun Monaten (286 Tagen) auf der Internationalen Raumstation ISS ihre Rückreise angetreten. An Bord einer Raumkapsel von Elon Musks Firma SpaceX starteten sie am Dienstag zu dem 17 Stunden langen Rückflug zur Erde – zusammen mit zwei weiteren Crew-Mitgliedern, dem NASA-Astronauten Nick Hague und dem Kosmonauten Aleksandr Gorbunov, die ebenfalls auf der ISS im Einsatz waren.
Wilmore und Williams hatten ursprünglich nur gut eine Woche in dem Weltraumlabor bleiben sollen, konnten jedoch wegen Problemen mit einer Raumkapsel von Boeing nicht wie geplant schon im Sommer 2024 wieder zur Erde zurückkehren.
Wo landen die Astronauten? Was passiert nach der Landung auf der Erde? Und gab es Raumfahrer, die länger im All waren als Williams und Wilmore? Hier sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Landung:
Wann landen die Astronauten?
22.11 Uhr unserer Zeit soll die Raumkapsel in die Erdatmosphäre eintreten. Etwa 45 Minuten später ist die Wasserung geplant. Die Nasa streamt das Ereignis live, unter anderem auf ihrem YouTube-Kanal. Der Stream startet 21.45 Uhr.
In welcher Region landen die Astronauten?
Die Raumfahrer wassern voraussichtlich im Golf von Mexiko vor der Küste Floridas. Die genaue Position wird kurz vor der Landung von der Nasa bekanntgegeben.
Warum landen die Astronauten auf dem Wasser?
Beim sogenannten Splashdown wirkt das Wasser als natürlicher Stoßdämpfer, was die Belastung für die Astronauten und die Raumkapsel reduziert. Auf festem Boden wären stärkere Bremsmechanismen oder zusätzliche Airbags nötig. Der Ozean bietet zudem eine größere und flexiblere Landezone. Falls es während des Wiedereintritts der Kapsel in die Erdatmosphäre zu Kursabweichungen kommt, gibt es im Wasser immer noch genug Platz für eine sichere Landung.
Was passiert nach der Landung?

Bergungsschiffe von SpaceX und der Nasa eilen nach der Wasserung zur Landestelle und öffnen die Kapsel. Die Astronauten werden direkt nach dem Ausstieg medizinisch untersucht.
Die Rückkehr aus dem All ist für die Astronauten eine große Herausforderung. Monatelang hat ihr Körper in der Schwerelosigkeit gelebt, Muskeln und Knochen wurden kaum belastet, das Herz-Kreislauf-System musste sich nicht gegen die Schwerkraft behaupten.

Neben den körperlichen Auswirkungen stellt auch die mentale Umstellung eine Herausforderung dar. Im All leben Astronauten in einer hochgradig strukturierten Umgebung mit wenigen äußeren Reizen. Die plötzliche Rückkehr in eine Welt voller Geräusche, Farben und sozialer Interaktionen kann zur Reizüberflutung führen.
Um die körperlichen und psychischen Belastungen abzufangen, durchlaufen Astronauten ein striktes Rehabilitationsprogramm. In den ersten Wochen stehen Gleichgewichtstraining, Kraftaufbau und Herz-Kreislauf-Übungen im Vordergrund. Physiotherapeuten helfen dabei, die Muskulatur zu kräftigen, während Ärzte regelmäßig den Gesundheitszustand überwachen.
Auch mentale Unterstützung ist Teil der Nachbetreuung: Gespräche mit Psychologen helfen, die Erlebnisse zu verarbeiten und sich wieder in den Alltag auf der Erde einzugliedern.
Der Rekord für den längsten Aufenthalt im All hält der Kosmonaut Waleri Poljakow. Er war vom 8. Januar 1994 bis zum 22. März 1995 auf der ehemaligen russischen Raumstation Mir stationiert. Das waren 437 Tage. Von diesem langen Zeitraum sind Williams und Wilmore weit entfernt.
Auch den Rekord ihres Landsmanns Frank Rubio haben die beiden nicht gebrochen. Rubio verbrachte bis September 2023 statt der geplanten sechs Monate insgesamt 371 Tage auf der Raumstation. Der Grund war ein Leck im Kühlsystem der russischen Raumkapsel, mit der er zur Erde zurückkehren sollte. Schließlich wurde er mit einer Ersatzkapsel abgeholt.