Investoren sollen Schlange stehen
Trotz Insolvenz: Motorradmarke KTM kann wohl gerettet werden
24.01.2025 – 18:09 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Sanierung des insolventen Motorradherstellers KTM hat eine wichtige Hürde genommen. Laut Insolvenzverwalter ist das Interesse potenzieller Investoren groß.
Die Sanierung des insolventen Motorradherstellers KTM hat eine wichtige Hürde genommen. Das Unternehmen darf sich weiter in Eigenverwaltung restrukturieren, wie unter anderem „n-tv“ berichtet. Diese Entscheidung wurde am Freitag am Landesgericht Ried getroffen. Insolvenzverwalter Peter Vogl zeigte sich optimistisch über den weiteren Verlauf des Verfahrens.
Nach Angaben des Insolvenzverwalters haben bislang 1.200 Gläubiger Forderungen angemeldet, die sich auf rund 2,2 Milliarden Euro belaufen. Hinzu kommen 12,7 Millionen Euro an ausstehenden Gehaltszahlungen. In diesem Zusammenhang kündigte Vogl personelle Veränderungen in der Unternehmensführung an.
Konzernchef Stefan Pierer werde sich sowohl bei KTM als auch bei der Muttergesellschaft Pierer Mobility zurückziehen und künftig nur noch als einer der Geschäftsführer fungieren. An seine Stelle rückt der bisherige CEO Gottfried Neumeister, der die operative Leitung beider Unternehmen übernehmen soll.
Für die Rettung von KTM gibt es offenbar großes Investoreninteresse. Laut Vogl seien 20 potenzielle Geldgeber an einem Einstieg interessiert. Einige von ihnen hätten bereits konkrete Angebote vorgelegt. Details dazu nannte er nicht, da der Investorenprozess aus rechtlichen und vertraglichen Gründen streng vertraulich sei.
Vor Beginn der Prüfungstagsatzung erklärte Vogl jedoch gegenüber Medienvertretern, dass die Chancen auf eine erfolgreiche Sanierung gestiegen seien: „Es gilt aber als wahrscheinlich, wahrscheinlicher, als es noch im Dezember war, dass ein Investor die Zukunft von KTM absichert.“
Das Sanierungskonzept sieht eine Rückzahlung der Gläubigerforderungen mit einer Quote von etwa 30 Prozent vor. Diese Summe soll innerhalb von zwei Jahren beglichen werden. Ob der Plan umgesetzt werden kann, hängt allerdings von der Zustimmung der Gläubiger ab, die in einem Monat darüber abstimmen werden. Sollten sie den Vorschlag ablehnen, könnte die Sanierung scheitern.
Während KTM weiterhin mit finanziellen Herausforderungen kämpft, ruht die Produktion im Werk Mattighofen derzeit. Das Unternehmen plant jedoch, die Fertigung am 17. März wieder aufzunehmen. KTM beschäftigt aktuell 2.000 Mitarbeiter, während es zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags noch 2.500 waren. Als Ursachen für die wirtschaftlichen Probleme wurden eine sinkende Nachfrage, hohe Lagerbestände und ein wachsender Fremdkapitalbedarf genannt.