Fabrik in Sachsen
Möbelhersteller ist insolvent
Aktualisiert am 06.03.2025 – 16:57 UhrLesedauer: 2 Min.
Seit mehr als 70 Jahren werden in Niesky Möbel hergestellt. Das Werk in Sachsen steckt nun jedoch in einem Insolvenzverfahren.
Das Möbelwerk in der sächsischen Kleinstadt Niesky steht vor finanziellen Schwierigkeiten. Die Unternehmensgruppe Conen, zu der das Werk gehört, hat am 25. Februar beim Amtsgericht Wittlich einen Insolvenzantrag gestellt. Über die Insolvenz berichten unter anderem der MDR und die „Sächsische Zeitung“.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Tobias Wahl versucht nun, eine Lösung für das insolvente Unternehmen zu finden. Das Möbelwerk stellt seit mehr als 70 Jahren Schul- und Kindergartenmöbel her.
Das insolvente Unternehmen befindet sich in einer schweren Krise, nachdem ein wichtiger Investor Mitte Februar überraschend abgesprungen war. Die Verhandlungen waren bereits weit fortgeschritten, doch ohne diese Finanzierung blieb der Conen-Gruppe keine andere Wahl, als Insolvenz anzumelden. Neben dem Möbelwerk Niesky sind vier weitere Firmen der Gruppe betroffen.
Trotz der finanziellen Schwierigkeiten wird die Produktion bei Niesky trotz der Insolvenz fortgesetzt. Die rund 74 Beschäftigten erhalten ihre Löhne vorerst über das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit. Auch an den beiden anderen Standorten der Conen-Gruppe in Morbach (Rheinland-Pfalz) und Borchen (Nordrhein-Westfalen) läuft der Betrieb weiter.
Die Conen-Gruppe, die auf Schul- und Büromöbel spezialisiert ist, hatte in den letzten Jahren mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. Besonders das Geschäft mit US-amerikanischen Großkunden ist eingebrochen. Gleichzeitig wuchs der Wettbewerbsdruck durch chinesische Hersteller. Auch in Deutschland verlief die Umsetzung des „Digitalpakts 2.0“ nur schleppend, sodass erhoffte Aufträge für das insolvente Unternehmen ausblieben.
Zusätzlich belasten hohe Zins- und Schuldenverpflichtungen aus der Übernahme durch die Investmentgesellschaft Halder im Jahr 2019 das Unternehmen. Schon Ende 2023 hatte die Geschäftsführung mit Restrukturierungsmaßnahmen begonnen, doch die Insolvenz war letztlich nicht mehr abzuwenden.
Der Insolvenzverwalter Tobias Wahl prüft nun Möglichkeiten, die Conen-Gruppe oder Teile davon zu verkaufen. Gespräche mit potenziellen Investoren sollen in den kommenden Tagen starten. Ziel sei es, eine nachhaltige Lösung zu finden, um möglichst viele Arbeitsplätze beim insolventen Möbelhersteller zu erhalten.
Das Möbelwerk Niesky existiert seit mehr als 70 Jahren und war bereits seit den 1990er-Jahren eng mit Conen verbunden. Trotz der aktuellen Krise erwirtschaftete der Betrieb 2022 noch einen Umsatz von rund 9,8 Millionen Euro. Wie es für das Werk weitergeht, hängt nun von der Investorensuche ab.