230 Mitarbeiter betroffen
Sächsische Traditionsgießerei meldet Insolvenz an
Aktualisiert am 03.12.2025 – 12:54 UhrLesedauer: 2 Min.
Hohe Energie- und Materialkosten brachten die Walzengießerei Coswig in finanzielle Schieflage. So will sich die Traditionsfirma jetzt retten.
Die Walzengießerei Coswig GmbH aus Sachsen hat beim Amtsgericht Dresden einen Insolvenzantrag gestellt. Rund 230 Mitarbeiter des traditionsreichen Industriebetriebs, der seit 1892 besteht, sind betroffen, berichtet die Sächsische Zeitung. Das Unternehmen will sich nun im Rahmen einer Insolvenz in Eigenverwaltung sanieren.
Wie das Portal „Chip“ berichtet, verdreifachte sich der Verlust des Unternehmens im Jahr 2025 trotz einer Umsatzsteigerung von 52 Millionen Euro im Vergleich zu 2022. Als Hauptgrund für die finanzielle Schieflage nennt der Betrieb die deutlich gestiegenen Material- und Energiepreise.
Geschäftsführer Viktor Babushchak betont jedoch, dass die Gießerei grundsätzlich gut aufgestellt sei. Die Strukturen müssten lediglich „weitergehend marktgerecht angepasst werden“.
Für die Dihag Holding, zu der die Walzengießerei gehört und die als einer der größten europäischen Gießereikonzerne gilt, ist es bereits die zweite Insolvenz innerhalb weniger Monate.
Erst Anfang September meldete das Stahl- und Hartgusswerk Bösdorf GmbH in Leipzig ebenfalls Insolvenz an. Die Dihag-Gruppe hat ihren Sitz inzwischen von Coswig nach Düsseldorf verlegt.
Die Stadtspitze in Coswig reagierte überrascht auf die Entwicklung. Bürgermeister Thomas Schubert hofft auf eine erfolgreiche Sanierung des Betriebs, um die Gießereitradition und die damit verbundenen Arbeitsplätze in seiner Stadt zu erhalten. Auch die IG Metall hat sich eingeschaltet und erklärt, es habe „oberste Priorität“, den Standort und die Arbeitsplätze zu sichern.
Die Walzengießerei ist auf Walzen- und Handformguss spezialisiert. Sie verfügt über eine jährliche Produktionskapazität von etwa 40.000 Tonnen Gussmasse.











