Ein Faktor treibt den Preis
Eurozone: Inflationsrate steigt den vierten Monat in Folge
Aktualisiert am 03.02.2025 – 12:35 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Preise in der Eurozone gehen weiter nach oben. Doch Experten sagen für die nächsten Monate eine Veränderung voraus.
Die Inflation in der Eurozone ist im Januar den vierten Monat in Folge gestiegen. Die Verbraucherpreise legten um 2,5 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat zu, wie das Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg nach einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit einer unveränderten Rate von 2,4 Prozent gerechnet.
Im Vergleich zum Vormonat fielen die Verbraucherpreise im Januar um 0,3 Prozent. Hier war ein Rückgang um 0,4 Prozent erwartet worden.
Verantwortlich für die höhere Jahresinflationsrate ist der merkliche Anstieg der Energiepreise. Im Vormonat waren sie nur leicht geklettert. Zudem stiegen die Preise im Dienstleistungssektor erneut deutlich.
Die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Energie-, Nahrungs- und Genussmittel lag unverändert bei 2,7 Prozent. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 2,6 Prozent erwartet. Die Kerninflation bildet die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend nach Meinung vieler Ökonomen besser dar als die Gesamtrate.
„Der marginale Anstieg der Inflation ist allerdings nur von kurzer Dauer“, kommentierte Vincent Stamer, Volkswirt bei der Commerzbank. „So ist der Ölpreis in den vergangenen Wochen bereits wieder gefallen, was für Februar für eine spürbar fallende Energiepreisinflation spricht.“ Auch bei den Dienstleistungspreisen erwartet Stamer einen Rückgang, da preistreibende Sondereffekte nachließen.
Dass die höhere Inflationsrate auf das Konto gestiegener Energiepreise gehe, sei für die Europäische Zentralbank (EZB) eine gute Nachricht, kommentierte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. Die Kerninflationsrate dürfte in den kommenden Monaten fallen. „Dass der Einlagensatz auf zwei Prozent gesenkt wird, ist so gut wie in Stein gemeißelt, doch ob es darunter geht, ist noch fraglich“, schreibt Gitzel. „Einerseits könnte es die schwache Konjunktur rechtfertigen, andererseits ist Lohndruck noch immer verhältnismäßig hoch.“ In diesem Spannungsfeld sei die EZB im laufenden Jahr gefangen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent an. In der vergangenen Woche hatte die EZB die Leitzinsen erneut um 0,25 Prozentpunkte verringert. Der entscheidende Einlagensatz liegt derzeit bei 2,75 Prozent.