Ein zusätzliches Pfund auf die Hotelrechnung von Gästen soll der englischen Stadt York pro Jahr rund 1,7 Millionen Pfund einbringen. Doch die Hoteliers stellen sich gegen die Idee.
In der historischen Stadt York in Großbritannien wird derzeit heiß über die Einführung einer sogenannten „Touristensteuer“ diskutiert. Während Politiker darin eine Möglichkeit sehen, dringend benötigte Mittel für die lokale Wirtschaft zu generieren, äußern Vertreter der Hotellerie und Gastronomie ernste Bedenken, wie die britische BBC und die Tageszeitung „The York Press“ berichten.
Die Idee einer Abgabe für Besucher basiert auf Vorbildern in beliebten Urlaubszielen wie Barcelona, Porto und Prag, wo Gäste einen Aufschlag auf ihre Hotelrechnungen zahlen. Ein ähnliches Modell wurde 2023 in Manchester eingeführt, wo eine Gebühr von einem Pfund (etwa 1,20 Euro) pro Übernachtung erhoben wird. Diese Einnahmen fließen in einen Fonds und werden zur Förderung des Tourismus im Großraum Manchester verwendet.
Laut einer Umfrage im Rahmen der Haushaltsdebatten des Stadtrats von York befürworten mehr als 80 Prozent der befragten Einwohner grundsätzlich die Einführung einer solchen Abgabe. Und auch die Politiker betonen, dass das zusätzliche Geld in der 71 n. Chr. von den Römern als Eboracum gegründeten Stadt dringend benötigt werde.
Doch nicht alle sind überzeugt. Andy Barnsdale, Geschäftsführer des Milner Hotels in der Nähe des Yorker Bahnhofs, warnt bei der BBC davor, dass eine zusätzliche Gebühr Besucher abschrecken könnte. „Die Gastronomiebranche steht bereits vor erheblichen Herausforderungen“, so Barnsdale. „Eine weitere Kostenbelastung könnte York weniger wettbewerbsfähig und erschwinglich machen.“
Auch Paul Helmsley vom Monk Bridge House Guesthouse in York sieht das Thema kritisch: „Wenn die Gebühr relativ gering ist und die Einnahmen transparent zum Wohl der Stadt verwendet werden, habe ich grundsätzlich keine Einwände“, sagt er. Doch wenn das Geld einfach im Stadtsäckel verschwindet und weder Bewohner noch Touristen davon profitieren, sei er dagegen.
Im Parlament forderte Labour-Abgeordnete Rachael Maskell Premierminister Sir Keir Starmer auf, den Kommunen die Befugnis zu geben, solche Abgaben zu erheben. Sie schätzt, dass eine Abgabe von ein bis zwei Pfund pro Übernachtung zu jährlichen Einnahmen zwischen 1,7 und 3,4 Millionen Pfund führen könnte.
York Minster: Die imposante gotische Kathedrale ist die größte ihrer Art in Nordeuropa und beeindruckt mit kunstvollen Buntglasfenstern und detaillierten Steinmetzarbeiten. Ein Aufstieg zum zentralen Turm belohnt Besucher mit einem atemberaubenden Blick über die Stadt.
The Shambles: Eine der bestbewahrten mittelalterlichen Straßen Europas, bekannt für ihre überhängenden Fachwerkhäuser und charmanten Boutiquen. Die enge, kopfsteingepflasterte Gasse versetzt Besucher in vergangene Zeiten und ist ein beliebter Ort für Harry-Potter-Fans.
National Railway Museum: Dieses Museum beherbergt eine beeindruckende Sammlung historischer Lokomotiven und Artefakte, die die Entwicklung der Eisenbahn veranschaulichen. Besucher können berühmte Züge wie den „Flying Scotsman“ aus nächster Nähe betrachten.
York Castle Museum: In diesem Museum wird das Alltagsleben in England über die Jahrhunderte hinweg dargestellt, mit nachgebildeten viktorianischen Straßen und Ausstellungen zur sozialen Geschichte. Ein Highlight ist die Kirkgate, eine originalgetreu rekonstruierte viktorianische Einkaufsstraße.
Jorvik Viking Centre: Dieses interaktive Museum entführt Besucher in die Zeit der Wikinger und zeigt das Leben in York während der Besetzung durch die Nordmänner. Originale archäologische Funde und nachgebildete Szenen bieten ein lebendiges Geschichtserlebnis.