Gegen die Infektionskrankheit Mpox gibt es wirksame Impfstoffe. Doch wer sollte sich immunisieren lassen? Und schützt die Pockenimpfung von damals noch?
Seit 2013 ist in der Europäischen Union ein Pockenimpfstoff namens Imvanex zugelassen. Er gilt als besser verträglich als ältere Pocken-Vakzine. Für bestimmte Personen ist der Impfstoff seit Juli 2022 auch zum Schutz vor Mpox zugelassen. Da er aber zwischenzeitlich nicht verfügbar war, wurde außerdem der fast identische Impfstoff Jynneos aus den USA verwendet. Lesen Sie hier, für wen die Impfung nun empfohlen wird und wie wirksam sie ist.
Eine generelle Impfung gegen Mpox wird aktuell nicht empfohlen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt sie bei erhöhtem Ansteckungsrisiko bis zu 14 Tage nach Kontakt zu infizierten Personen. Auch Personen, die ein erhöhtes Risiko haben, in ihrem privaten oder beruflichen Umfeld in Kontakt mit dem Erreger zu kommen, wird zur Impfung geraten. Dazu zählen beispielsweise immungeschwächte Personen. Als vorbeugende Schutzmaßnahme wird zudem Männern, die Geschlechtsverkehr mit wechselnden Männern haben, zur Immunisierung geraten.
Es handelt sich um einen Lebendimpfstoff mit Viren, die im Menschen nicht vermehrungsfähig sind. Der Impfstoff beruht auf einem abgeschwächten Kuhpockenvirus.
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Der Impfstoff ist ab dem Alter von 18 Jahren zugelassen. Die Grundimmunisierung besteht für Personen, die in der Vergangenheit keine Pockenimpfung erhalten haben, aus der Verabreichung von zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens 28 Tagen.
Während die erste Impfstoffdosis bereits einen guten Basisschutz gegenüber Mpox bietet, dient die zweite Impfstoffdosis insbesondere dazu, die Dauer des Impfschutzes zu verlängern. Bei Personen, die in der Vergangenheit bereits gegen Pocken geimpft wurden, ist eine Impfstoffdosis ausreichend.
Da die Impfstoffe Imvanex und Jynneos nur eingeschränkt verfügbar sind, werden die Impfstoffdosen von den Bundesländern verteilt. Von den gesetzlichen Krankenkassen wird die Schutzimpfung übernommen.
Die Impfung bietet einen hohen Schutz vor einer Infektion und senkt darüber hinaus in hohem Maße das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, falls es doch zur Ansteckung kommt. Laut Studien aus Israel, England und den USA wird die Effektivität einer einmaligen Impfstoffdosis auf 87 Prozent geschätzt. Für die zweimalige Impfung wird die Effektivität auf 89 Prozent geschätzt.
Generell ist davon auszugehen, dass ein guter Basisschutz bereits ab 14 Tagen nach Verabreichung der ersten Impfstoffdosis besteht. Studien haben gezeigt, dass der durch die erste Impfung vermittelte Immunschutz nach zwei Jahren nachlässt und eine zweite Impfstoffdosis für einen dauerhaften Impfschutz erforderlich ist.
Wichtig zu beachten: Die Impfung kann keinen 100-prozentigen Schutz vor einer Erkrankung bieten.
Wer älter als 40 Jahre ist, trägt in der Regel am Oberarm eine kleine Narbe. Sie rührt von der Pockenimpfung, die bis 1976 in der Bundesrepublik und bis 1982 in der DDR eine Pflichtimpfung war und mittels Impfpistole erfolgte. Die Impfung schützte vor dem Pockenvirus Variola, das weltweit ausgerottet wurde.
Und tatsächlich: Man geht davon aus, dass Personen, die in der Vergangenheit gegen Pocken geimpft wurden, aufgrund einer sogenannten Kreuzimmunität auch einen Schutz gegen Mpox aufweisen.
Trotz der mit der Zeit nachlassenden Wirkung der Pockenimpfung schätzen Experten auf Basis von Studienergebnissen, dass eine vorangegangene Pockenimpfung einen Schutz von 85 Prozent gegenüber Mpox vermittelt. Vor schweren Krankheitsverläufen schützt die Impfung demnach noch besser.
Die Stiko empfiehlt daher für Personen, die bereits gegen Pocken geimpft sind, in der Regel nur eine einmalige Impfung mit Imvanex/Jynneos. Diese Impfung boostert den Impfschutz.
Sehr häufige Nebenwirkungen (bei mehr als zehn Prozent der Geimpften) sind der Deutschen Aidshilfe zufolge Kopfschmerzen, Übelkeit, Muskelschmerzen und Reaktionen an der Injektionsstelle. Die Impfreaktionen klingen in der Regel nach nur wenigen Tagen ab.