Verschlechterung in den vergangenen Jahren
Immer mehr Zugausfälle bei der Deutschen Bahn
Aktualisiert am 13.02.2025 – 08:34 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Deutsche Bahn verzeichnete in den vergangenen Jahren einen signifikanten Anstieg von Zugausfällen im Regional- und Fernverkehr. Welche Faktoren dazu beitrugen.
Immer mehr Züge im Regional- und Fernverkehr der Deutschen Bahn fallen aus. Von 2019 bis 2024 stieg der Anteil der gestrichenen Fahrten im Fernverkehr von 1 auf 4 Prozent, wie aus der Antwort des Verkehrsministeriums (BMDV) auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Matthias Gastel hervorgeht. Dabei sind auch die Auswirkungen von Streiks und anderen externen Einflussfaktoren wie unzureichender Wartung, aber auch die Folgen von Unwettern eingerechnet. Im Regionalverkehr lag der Anteil im vergangenen Jahr laut den Zahlen bei fünf Prozent.
„Die Zunahme von Zugausfällen ist auch Folge einer maroden Infrastruktur“, teilte Gastel mit und knüpfte daran eine Forderung: „Die Investitionen auf hohem Niveau müssen daher in den nächsten Jahren verbindlich gesichert fortgesetzt werden.“
Allerdings seien viele Zugausfälle auch darauf zurückzuführen, dass Fahrzeuge nicht ausreichend gewartet oder rechtzeitig bereitgestellt würden, betonte Gastel. „Hier muss das Management nachlegen und kann nicht alle Schuld auf die Infrastruktur schieben.“
Hinzu kommt aber auch noch ein weiterer Faktor, der aus einer Antwort des BMDV auf Anfrage des FDP-Abgeordneten Torsten Herbst deutlich wird: Auf seine Frage nach Zugausfällen im Fernverkehr gab es dem BMDV zufolge mehr als 13.600 ausgefallene Fahrten. Mehr als 60 Prozent davon seien demnach auf externe Ursachen zurückzuführen. Nahezu die Hälfte aller Ausfälle ereignete sich laut Ministerium streikbedingt im Januar 2024. Damals gab es einen Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). „Die Fahrgäste konnten in der Regel frühzeitig über einen Ausfall informiert werden“, hieß es. Vor allem im Juni kam es zudem in mehreren Regionen zu Überflutungen, Dammschäden und Hangrutschen, die sich auch auf den Bahnverkehr auswirkten und für Ausfälle sorgten. Entsprechend, so argumentiert die Bahn, liege die Ausfallquote der Züge exklusive dieser Faktoren bei unter zwei Prozent.
Im Jahr 2024 waren 62,5 Prozent aller ICE- und IC-Züge pünktlich unterwegs – das ist ein Negativrekord seit Beginn der Auswertung der Pünktlichkeit im Jahr 2001. Bedeutet: Mehr als ein Drittel aller Züge ist zu spät losgefahren. Ein Halt wird übrigens als pünktlich gewertet, wenn Züge ihre planmäßige Ankunftszeit um weniger als 6 Minuten überschritten haben. Im Vorjahr waren es noch 64 Prozent.
67,4 Prozent aller Reisenden haben laut Bahn ihr gebuchtes Ziel pünktlich erreicht. Der Schwellenwert liege „wie auch bei anderen Verkehrsträgern (Fernreisebus, Flugzeug)“ bei 14.59 Minuten gegenüber der geplanten Ankunftszeit. Bei DB Regio lag die Pünktlichkeit bei 90,3 Prozent. 2024 waren es noch 91 Prozent. Wie es von der Deutschen Bahn heißt, sind 80 Prozent aller Verspätungen im Fernverkehr auf die veraltete und störanfällige sowie überlastete Infrastruktur zurückzuführen.