Ursache und Lösungen
Warum schnüffelt mein Hund anderen Menschen zwischen den Beinen?
23.03.2025 – 16:28 UhrLesedauer: 3 Min.
Hunde haben bemerkenswerte Riechfähigkeiten, die uns oft in unangenehme Situationen bringen können. Was dagegen hilft – und was nicht.
Es ist eine Situation, die jedem Hundebesitzer bekannt ist: Man trifft auf fremde Menschen, und der eigene Vierbeiner steckt sofort seine neugierige Nase zwischen ihre Beine. Peinlich und unangenehm – doch dieses Verhalten hat einen einfachen biologischen Hintergrund. Warum Hunde das tun und wie man ihnen diese Angewohnheit abtrainieren kann.
Hunde sind wahre Meister des Riechens. Mit rund 220 Millionen Riechzellen ist ihr Geruchssinn um ein Vielfaches ausgeprägter als der des Menschen. Während wir Menschen uns hauptsächlich auf unsere Augen verlassen, nehmen Hunde ihre Umwelt vor allem über die Nase wahr. Sie nutzen ihre feine Nase zur Kommunikation und Informationssammlung.
Wenn Hunde sich begegnen, schnüffeln sie einander oft intensiv am Hinterteil. Dies ist ein normales Begrüßungsritual unter Hunden und ermöglicht es ihnen, wichtige Informationen über ihr Gegenüber zu sammeln. Über die Duftstoffe in den Analdrüsen erfahren sie Details wie Geschlecht, Alter, Gesundheitszustand und Paarungsbereitschaft des anderen Hundes.
Ähnlich wie bei ihren Artgenossen versuchen Hunde auch bei Menschen durch Schnuppern an intensiven Geruchsquellen Informationen zu erlangen. Besonders im Intimbereich befinden sich sogenannte apokrine Drüsen, die Pheromone absondern – chemische Botenstoffe, die wertvolle Informationen preisgeben. Diese Drüsen sitzen vermehrt im Genitalbereich sowie unter den Achseln.
Für den Hund ist der Geruch im Schritt eines Menschen besonders zugänglich und intensiv. Deshalb wählen sie diesen Bereich aus, um mehr über eine Person zu erfahren. Es handelt sich hierbei nicht um schlechte Manieren oder mangelnde Erziehung – es ist schlichtweg ein instinktives Verhalten.
Besonders interessant wird es für Hunde bei Frauen während der Periode oder dem Eisprung. In diesen Phasen verändert sich die Zusammensetzung der Pheromone, was für den Hund äußerst spannend ist. Einige Wissenschaftler vermuten sogar, dass Hunde durch diese Veränderungen genau erkennen können, ob eine Frau fruchtbar ist oder nicht.
Diese besondere Fähigkeit wird zum Beispiel in der Landwirtschaft genutzt: Speziell trainierte Hunde können anhand des Geruchs feststellen, wann weibliche Nutztiere fruchtbar sind und zur Zucht bereitstehen.
Auch wenn das Schnüffeln für den Hund völlig normal ist, empfinden wir Menschen es oft als unangenehm oder peinlich. Hier einige Tipps, wie man dem Vierbeiner dieses Verhalten abgewöhnen kann:
Das Schnüffeln am Schritt mag uns unangebracht erscheinen – aber aus Sicht eines Hundes handelt es sich dabei lediglich um normale Verhaltensweisen. Mit Geduld und positivem Training lässt sich diese Angewohnheit erfolgreich in andere Bahnen lenken.