Berührende Geschichte
Hündin wartet seit zwei Jahren auf Besitzer – doch der fiel im Krieg
Aktualisiert am 11.12.2024 – 03:45 UhrLesedauer: 2 Min.
Das Video einer Hündin an einer ukrainischen Tankstelle bewegt Menschen im Netz. Der treue Vierbeiner wartet dort vergeblich auf seinen im Krieg gefallenen Besitzer.
Eine Begegnung, die viele Herzen berührt: Der ukrainische TV-Moderator Ruslan Senichkin hat an einer Tankstelle in Ladyschinka im Südwesten der ukrainischen Oblast Tscherkasskoj einen kleinen Vierbeiner entdeckt, der scheinbar keinen Besitzer hat. Auf einem Video, das Senichkin teilte, ist die Mischlingshündin zu sehen: Sie sitzt vor der Tankstelle und wirkt ruhig, aber ihr Blick strahlt eine tiefe Traurigkeit aus. Als die Tankstellen-Besucher ihren Namen rufen, geht der Hund schüchtern, aber schwanzwedelnd auf sie zu und lässt sich kraulen.
In seinem Beitrag erzählt Senichkin die Geschichte der Hündin, die Loschka heißt und regelmäßig zur Tankstelle kommt. Der Besitzer des Tieres, Alexej Sawranskij, arbeitete hier und nahm Loschka stets mit. Nach der Arbeit gingen sie gemeinsam nach Hause. Doch am 18. April 2023 starb der 25-Jährige an der Front in der Ostukraine im Angriffskrieg des russischen Diktators Wladimir Putin.
Loschka wartet seitdem offenbar an der Tankstelle auf die Rückkehr ihres Herrchens. Das habe auch ein Tankstellen-Mitarbeiter bestätigt. Senichkin schreibt in seinem Instagram-Post: „Der Hund ist einfach ein weiterer ukrainischer Hachiko“.
Dabei bezieht der Ukrainer sich auf den gleichnamigen Film mit Richard Gere, der auf einer wahren Geschichte beruht: Über den japanischen Hund Hachiko, der nach dem Tod seines Herrchens fast zehn Jahre lang treu an einem Bahnhof wartete. In Japan gilt der Akita-Hund Hachiko als der Inbegriff für Loyalität. Ihm wurde sogar eine Statue in Tokio gewidmet.
Die Reaktionen auf den Beitrag von Senichkin zu Loschka sind zahlreich und emotional. Viele Nutzer zeigten sich zutiefst berührt von der Loyalität der Hündin und äußerten ihren Wunsch, Loschka zu helfen. Ein Kommentar lautet: „Bitte den Hund ins Herz schließen und mitnehmen.“ Ein anderer schreibt: „Warum nimmt sie niemand mit und gibt ihr ein neues Leben?“ Andere schreiben sogar, sie wollten das Tier bald abholen.
Senichkin beantwortete die Reaktionen in einem weiteren Post mit Foto des Tieres und bat seine Leser, sie nicht mitzunehmen. Die Familie und Freunde des gefallenen Besitzers kümmerten sich um den Hund. „Der Kleine hat Beschützer – Verwandte, Freunde von Alexij. Dennoch kommt er auch nach dem Tod seines Herrchens an den Ort, an dem er immer bei ihm war. Loyalität von Hunden und Menschen. Genau darum geht es in der Geschichte“, so Senichkin.