Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht unter Spardruck und steckt mitten in einer großen Reform. Welchen Akzent wird der nächste ARD-Vorsitzende setzen?
Der Intendant des Hessischen Rundfunks, Florian Hager, wird neuer ARD-Vorsitzender. Er folgt damit im Januar turnusgemäß auf Kai Gniffke vom Südwestrundfunk, wie der Senderverbund am Donnerstag, dem 26. September, mitteilt. Zuvor fand ein Treffen der Intendanten in Köln statt. Gniffke war seit 2023 ARD-Vorsitzender, ab dem kommenden Jahr wird er stellvertretender Vorsitzender sein.
Florian Hager freut sich auf seine neue Aufgabe: „Ich freue mich sehr über das Vertrauen und gehe mit sehr viel Respekt in diese Verantwortung“, erklärt er kurz nach dem Entschluss. Medienmanager Florian Hager ist seit März 2022 als Intendant des Hessischen Rundfunks tätig.
Der ARD-Vorsitz wechselt turnusgemäß alle zwei Jahre. Das soll die föderale Struktur des Verbunds betonen. Die großen Anstalten wie WDR, NDR und SWR kommen häufiger bei der wechselnden Geschäftsführung zum Zuge, auch weil sie finanzkräftiger sind und eine entsprechende Infrastruktur für den Vorsitzbereich vorhalten können.
Der Hessische Rundfunk ist hingegen eine der mittelgroßen Anstalten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die Vorsitzaufgaben werden den Angaben zufolge mehrere Häuser übernehmen. Es sei unter anderem eine Partnerschaft mit Radio Bremen vereinbart worden. Der letzte Intendant des Hessischen Rundfunks, der den ARD-Vorsitz innehatte, war Hartwig Kelm. Er amtierte vom 1. Januar 1989 bis zum 31. Dezember 1990.
Das Gremium beschloss zudem eine Verbesserung der ARD-Audiothek. Eine App namens Audiothek Next soll neue Funktionen bieten. Zudem sollen bisherige Apps der Landesrundfunkanstalten schrittweise in die neue Audiothek integriert werden.