Viele Tote in den USA
Horror-Flut trifft Ferienlager – mehr als 20 Kinder vermisst
05.07.2025 – 10:16 UhrLesedauer: 2 Min.
Regenmassen haben Texas überflutet. „Betet auf Knien“, bittet der Vizegouverneur. Ein Mädchenferienlager ist verwüstet: Verzweifelte Eltern posten Fotos ihrer vermissten Kinder.
Viele Tote und Vermisste: Greg Abbott, der Gouverneur von Texas, hat für Teile des US-Bundesstaates den Katastrophenfall ausgerufen. In der Nacht zum Freitag ist ein langsam ziehendes Sturmsystem über Hill Country hinweggezogen. Laut der Nachrichtenagentur AP sind in der Region in Zentral- und Südtexas fast 30 Zentimeter Regen gefallen – also rund 300 Liter pro Quadratmeter.
Binnen weniger Minuten schwoll der Guadalupe River zu einem breiten, reißenden Strom an. Eine enorme Flutwelle bildete sich, die Autos und entwurzelte Bäume mit sich riss. Videoaufnahmen verdeutlichen die Gewalt: Ein Clip zeigt, wie ein komplettes Haus flussabwärts getrieben wird. In dem Gebäude befinden sich noch Menschen. Jemand leuchtet mit einer Lampe ins Dunkle. Schreie hallen durch die Nacht.
Am Tag danach haben die Behörden bisher 24 Tote gezählt. Zum Teil lagen die Leichen in weggespülten Autos. Und die Zahl der Opfer könnte noch steigen: Mehr als 20 Kinder, die in einem Ferienlager für Mädchen am Ufer des Guadalupe River Urlaub machten, gelten als vermisst.
Die Verantwortlichen von Camp Mystic wandten sich mit einer kurzen Nachricht an die Eltern: Es habe „katastrophale Überschwemmungen“ gegeben. Weil ein naher Highway weggeschwemmt worden sei, kämen Helfer nur schwer durch. Alle Eltern, deren Kinder vermisst würden, seien persönlich kontaktiert worden. „Wenn Sie nicht persönlich kontaktiert wurden, dann ist Ihre Tochter nicht vermisst. Bitte beten Sie weiter und schicken Sie jede Hilfe, falls Sie die entsprechenden Kontakte haben.“
Rund 750 Mädchen waren zum Zeitpunkt der Flutwelle in dem christlichen Ferienlager untergebracht. Erst am Nachmittag teilten Wildhüter mit, das Lager erreicht zu haben und nun zu evakuieren.
Die Eltern der vermissten Mädchen posten derweil Fotos ihrer Kinder in den sozialen Medien. Sie hoffen, dass es ihre Töchter irgendwie geschafft haben, sich vor den Fluten zu retten: zum Beispiel, indem sie sich an Bäume geklammert haben.
„Ich bitte Sie, ernsthaft zu beten“, wandte sich der Vizegouverneur von Texas, Dan Patrick, an alle Texaner: „Beten Sie auf Ihren Knien.“
In den Hütten direkt am Fluss wohnten die jüngsten Camp-Teilnehmerinnen – unter anderem Achtjährige. Dies Hütten wurden als erste überflutet.