Das Hochwasser in Niedersachsen hielt die Menschen wochenlang in Atem. Nun steht fest: Auch die Schäden sind enorm.

Das Hochwasser im vergangenen Winter hat nach einer Zwischenbilanz in Niedersachsen Schäden in Höhe von mehr als 161 Millionen Euro verursacht. Es handelt sich nach einer ersten Schadenserfassung um eine Grobschätzung und damit um eine vorläufige Gesamtschadenssumme, wie das zuständige Innenministerium am Freitag in Hannover mitteilte. Die Höhe mache aber die ganze zerstörerische Kraft des Hochwassers des vergangenen Jahreswechsels deutlich, sagte Innenministerin Daniela Behrens (SPD).

Finanzminister Gerald Heere (Grüne) sagte, dass Menschen und Betriebe wie versprochen unterstützt werden sollen. Die nötigen Mittel stehen ihm zufolge bereit. Aus dem vom Landtag beschlossenen Nachtragshaushalt 2024 sollen 111 Millionen Euro aus Landesmitteln zur Verfügung gestellt werden, um kurzfristig auf die Schäden durch das sogenannte Weihnachtshochwasser reagieren zu können und zusätzliche Maßnahmen für den Hochwasserschutz zu finanzieren.

Ministerium: Schadenshöhe bislang nur grobe Schätzung

Die Ministerien gehen derzeit davon aus, dass die Gelder in diesem Jahr ausreichen dürften. Denn erfahrungsgemäß sei der tatsächliche Bedarf niedriger, als für eine überschlägig erhobene Schadenssumme angenommen, hieß es.

Die Schäden setzen sich dem Ministerium zufolge folgendermaßen zusammen (auszugsweise):

  • Kommunen: 55,6 Millionen Euro
  • Land: 54,3 Millionen Euro
  • Deich- und Unterhaltungsverbände: 11 Millionen Euro
  • Energiemehrkosten der Schöpfwerke: 3,4 Millionen Euro
  • Unternehmen: 4,0 Millionen Euro
  • Landwirtschaft: 20,5 Millionen Euro
  • Privathaushalte: 12,4 Millionen Euro
  • Sportstätten (Vereine): 0,3 Millionen Euro

Schäden, die von Versicherungsleistungen abgedeckt werden, sind in die Berechnungen nicht eingeflossen, teilte das Ministerium mit. Der Gesamtschaden könnte entsprechend noch deutlich höher ausfallen, als die grobe Auflistung darstellt.

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