Eine Reizung der Atemwege verschlimmert die COPD-Symptome Atemnot, Husten und Auswurf. Welche Trigger Betroffene unbedingt vermeiden sollten.
Bei der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit sind die Atemwege chronisch entzündet und zunehmend verengt. Atemnot, Husten und Auswurf gehören zu den Hauptsymptomen der COPD, englisch „chronic obstructive pulmonary disease“ genannt. Die sogenannte AHA-Symptomatik ist häufig von einem Engegefühl in der Brust und Atemgeräuschen begleitet. Um einer Verschlechterung der Lungenkrankheit entgegenzuwirken, sollten Betroffene ihre Lunge möglichst schonen. Welche Umweltfaktoren der Lunge besonders zusetzen.
Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit zufolge sind ungefähr fünf bis zehn von 100 Menschen über 40 Jahre an COPD erkrankt. Ohne Behandlung schreitet die chronisch obstruktive Lungenerkrankung fort und die Lungenfunktion nimmt stetig ab. Besonders gefürchtet sind sogenannte Exazerbationen, also akute Verschlechterungen des Krankheitsbildes. Typische Zeichen sind zunehmende Atemnot, stärkerer Husten mit verstärkt zähem Schleim sowie Abgeschlagenheit, Müdigkeit oder Fieber.
Um einer Verschlechterung des Lungenzustands entgegenzuwirken, sollten Reizungen der Atemwege vermieden werden. Einer der bedeutendsten Trigger ist Rauch. Zigarettenrauch gilt als größer Risikofaktor für die Entstehung und Verschlimmerung einer COPD. Bei etwa 9 von 10 Erkrankten ist Tabakrauch für die COPD ursächlich. Betroffenen wird dringend geraten, mit dem Rauchen aufzuhören und sich Rauch nicht auszusetzen.
Neben dem Zigarettenrauch (E-Zigaretten und Passivrauchen eingeschlossen) gehören auch Grillqualm, Lagerfeuer, Feuerschalen und Kaminrauch zu den Risikofaktoren für die Lunge. Gelangt der Rauch mit seinen winzigen Rußpartikeln in die Atemwege, begünstigt er Entzündungsprozesse. Die Schleimhautschwellungen nehmen zu, die Schleimproduktion verstärkt sich, der Hustenreiz und die damit verbundenen Atembeschwerden werden intensiver. Im schlimmsten Fall tritt akute Atemnot auf. Übrigens: Auch den Qualm von Silvesterfeuerwerk, Wunderkerzen und Kerzen im Allgemeinen sollten COPD-Betroffene besser meiden.
Staub kann die Atemwege ebenfalls reizen und Husten und Atemnot verstärken. Beim Putzen der Wohnung sollten COPD-Betroffene darauf achten, möglichst wenig Staubpartikel aufzuwirbeln. Das kann mit Staubsaugern mit speziellen Feinstaubfiltern (HEPA-Filter) gelingen, aber auch mit feuchtem Wischen der Böden. Feuchtigkeit bindet den Staub und verhindert, dass er in die Atemluft gelangt.
Da Staub zudem Bakterien, Pilze, Pollen und Hausstaubmilbenkot enthält, sollte er regelmäßig entfernt werden: vom Boden, von Möbeln, Kissen, Polstern, Matratzen, Türrahmen, Fensterbänken und so weiter. Ein Raumluftreiniger ist ebenfalls eine Überlegung wert: Er kann Feinstaubpartikel aus der Luft entfernen und die Luftqualität in Innenräumen verbessern.
Ein weiterer Risikofaktor, der vor allem in den kalten Monaten zum Tragen kommt, sind Infekte. Nicht nur, dass man sich im Herbst und Winter der feuchtkalten Witterung sowie der trockenen Heizungsluft nicht entziehen kann: Die entzündeten Bronchien von COPD-Betroffenen sind anfällig für Infekte. Bei verstärkter Erkältungssymptomatik sollte unbedingt frühzeitig ärztlicher Rat eingeholt werden.
Akute Atemwegsinfekte können bei COPD-Betroffenen zu einer plötzlichen Verschlechterung der Atemfunktion führen. Durch die Infektion mit Erkältungserregern und die damit verbundenen Erkältungssymptome werden die Atemwege zusätzlich gereizt. Sekretbildung, Schleimhautschwellungen und Husten nehmen zu. Auch die allgemeine Belastbarkeit nimmt ab. Die Betroffenen fühlen sich körperlich erschöpft und abgeschlagen. Ein Notfallset mit Medikamenten sollte immer in Reichweite sein. Bei ausgeprägter Luftnot sollten Betroffene nicht zögern, einen Notarzt zu rufen.
Um schweren Verläufen vorzubeugen, empfiehlt die Nationale Versorgungsleitlinie „COPD“ die Impfung gegen Grippe und Pneumokokken, um schweren Folgeerkrankungen, wie beispielsweise einer bakteriellen Lungenentzündung, vorzubeugen: Menschen mit COPD seien „besonders anfällig“ für Infekte der Atemwege. Durch Krankheitserreger wie Grippeviren (Influenzaviren) oder Pneumokokken könne sich die COPD verschlechtern. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Impfung.
Ebenfalls empfehlenswert sind COPD-Schulungen. Dort können Betroffene lernen, wie sie sich im Falle einer akuten Atemnot verhalten. Es gibt bestimmte Selbsthilfetechniken, die das Atmen in solchen Notsituationen erleichtern helfen. Auch der Umgang mit Notfallmedikamenten wird geschult.
Eisige Temperaturen und kalter Wind reizen die Atemwege in der kalten Jahreszeit. Aufpassen sollten COPD-Betroffene bei intensiverer körperlicher Aktivität im Freien. Beim Einatmen von kalter Luft ziehen sich die Bronchien zusammen, die bei COPD ohnehin schon verengt sind. Es kann zu verstärktem Husten und zu Atemnot kommen.