Laut aktuellen Zahlen gibt es immer mehr Hautkrebserkrankungen in Deutschland. Das Risiko steigt besonders in einer Altersgruppe.
Die Zahl der Hautkrebsfälle in Deutschland ist laut dem Arztreport 2025 der Barmer-Krankenkasse „teilweise explosionsartig“ gestiegen. Seit dem Jahr 2005 habe sich die Zahl der Menschen mit der Diagnose schwarzer Hautkrebs mehr als verdoppelt, bei weißem Hautkrebs hätten sich die Fallzahlen sogar nahezu verdreifacht.
Sogenannter nicht-melanotischer Hautkrebs, auch bekannt als weißer Hautkrebs, wurde demnach 2023 bei rund 1,8 Millionen Menschen dokumentiert, im Jahr 2005 waren es etwa 630.000 Fälle gewesen. Am deutlich gefährlicheren schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom, litten 2023 insgesamt rund 417.400 Menschen – im Jahr 2005 waren es noch gut 188.600 gewesen.
Besonders von Hautkrebs betroffen sind den neuen Zahlen zufolge Babyboomer und frühere Jahrgänge. Bei ihnen seien in der Kindheit und Jugend viele Hautschäden verursacht worden, die Menschen seien im Umgang mit UV-Strahlen noch sorgloser oder ahnungsloser gewesen. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer, sagte bei der Vorstellung des Berichts: „Es galt bei den Jahrgängen ab Ende der 1950er Jahre als gesund, sich in der Sonne zu bewegen, es galt als gesund, braun zu sein.“
Doch die Haut hat ein Gedächtnis: Sie „merkt sich“, wie oft man Sonnenbrand hatte. Das kann sich noch Jahrzehnte später rächen. Deshalb sei in den nächsten Jahren mit weiteren Betroffenen zu rechnen, so Straub. Viele Betroffene erkrankten erst Jahrzehnte, nachdem sie in Kindheit und Jugend der schädlichen UV-Strahlung ausgesetzt waren.
Insbesondere im Vergleich der Geburtsjahrgänge von 1957 bis 1968 sei es zu steigenden Hautkrebsrisiken gekommen, erläuterte Joachim Szecsenyi, Mitautor des Arztreports. Häufigere Sommerurlaube im Süden infolge des Wirtschaftswunders und Besuche im Solarium könnten speziell bei den späteren Jahrgängen zu einer höheren Strahlenexposition beigetragen haben.
So lag etwa das Risiko für schwarzen Hautkrebs bei 1968 geborenen Frauen doppelt so hoch wie bei Frauen des Jahrgangs 1952. Wie aus dem Arztreport hervorgeht, sind Frauen insgesamt häufiger von Hautkrebs betroffen als Männer.
Nicht nur die Diagnosezahlen steigen, sondern auch die Zahl der Krankenhausaufenthalte aufgrund von Hautkrebs. Beim schwarzen Hautkrebs erhöhte sich die Zahl der Behandlungsfälle zwischen 2005 und 2023 um 21 Prozent – von 21.437 auf 25.957. Beim weißen Hautkrebs gab es sogar einen Anstieg um 106 Prozent – von 44.277 auf 90.988 Fälle.
Die Todeszahlen sind ebenfalls gestiegen: beim schwarzen Hautkrebs um 36 Prozent, beim weißen Hautkrebs sogar um 141 Prozent.
Eine gute Nachricht: In den Jahrgängen nach 1980 scheint das Hautkrebsrisiko dem Report zufolge hingegen wieder zu sinken. Demnach ist das Risiko für Menschen, die im Jahr 1995 geboren wurden, geringer als für Menschen des Jahrgangs 1955. Dies könne im zunehmenden Bewusstsein der Jüngeren für die Risiken des Sonnenbadens und von Solarienbesuchen begründet sein, so die Fachleute.