
„Möchte keine Sieger, die bescheißen“
Disqualifikation bei Tournee: Hannawald wird deutlich
30.12.2025 – 09:05 UhrLesedauer: 2 Min.
In Oberstdorf wird der zweitplatzierte Timi Zajc aus Slowenien wegen seines Anzugs disqualifiziert. TV-Experte Sven Hannawald hat zur Entscheidung eine klare Meinung.
Timi Zajc erlebte beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf einen bitteren Abend. Der Slowene war bereits als Zweiter gefeiert worden – doch die Freude hielt nicht lange.
Mit einem Satz auf 138 Meter hatte sich Zajc im zweiten Durchgang auf Rang zwei geschoben. Doch rund 20 Minuten nach dem Wettkampf folgte die überraschende Nachricht: Der 23-Jährige wurde disqualifiziert. Grund war ein regelwidriger Sprunganzug. Der Weltverband FIS stellte fest, dass dieser im Schritt drei Millimeter zu groß gewesen sei.
„Das ist nicht viel, aber zu viel. Regel ist Regel“, sagte FIS-Kontrollchef Mathias Hafele. Nach dem Manipulationsskandal bei der WM im vergangenen Jahr, bei dem mehrere norwegische Springer betroffen waren, hatte der Verband die Materialkontrollen verschärft. Zajc ist nun das erste prominente Beispiel dieser strengeren Praxis bei der Tournee.
ARD-Moderatorin Lea Wagner fragte in der TV-Übertragung, ob eine solche Disqualifikation nach einem Podestplatz schon einmal vorgekommen sei. Experte und Ex-Tournee-Sieger Sven Hannawald antwortete: „Nein, weil bisher alle davon ausgegangen sind, dass die (Kontrolleure, Anm. d. Red.) bei einem Großevent eh nichts machen. Dementsprechend sind viele Nationen all-in gegangen.“
Hannawald begrüßte das konsequente Vorgehen: „Genau das ist das Zeichen, das ich vom neuen Kontrolleur Mathias Hafele sehen möchte. Auch bei der Tournee. Ich möchte keine Sieger, die bescheißen. Dementsprechend: auf Wiedersehen.“ Auch für Zajc fand der ehemalige Tournee-Sieger klare Worte: „Es tut mir leid für Timi Zajc. Aber am Ende des Tages ist er für seinen Anzug selbst verantwortlich. Da braucht er keinen Trainer, keine Mama und keinen Papa, die neben ihm stehen. Das ist sein Anzug. Wenn er zu groß ist, dann ist er zu groß. Und dementsprechend: Raus damit!“
Keine Beanstandungen gab es hingegen beim Anzug des Siegers Domen Prevc, ebenfalls aus Slowenien. „Der ist im gleichen Rahmen kontrolliert worden und ging durch. Somit gehe ich davon aus, dass da alles in Ordnung ist“, sagte Hannawald.
Profiteur der Disqualifikation war der Deutsche Felix Hoffmann. Der 28-Jährige wurde zunächst Vierter, rückte aber auf Rang drei vor – und feierte damit seine erste Podestplatzierung im Weltcup. Zweiter wurde Daniel Tschofenig aus Österreich.











