Königliche Vergangenheit
Luxusjacht „Nahlin“ liegt im Hamburger Hafen
25.11.2024 – 16:54 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Jacht „Nahlin“ liegt für Wartungsarbeiten bei Blohm+Voss. Das Schiff mit besonderer Geschichte gehört dem britischen Unternehmer James Dyson.
Die historische Luxusjacht „Nahlin“, die dem britischen Unternehmer und Erfinder Sir James Dyson gehört, wird aktuell im Hamburger Hafen gewartet. Das 92 Meter lange Schiff liegt auf dem Werftgelände von Blohm+Voss, wo es für Service- und Wartungsarbeiten untergebracht ist.
Wie ein Sprecher der Werft mitteilte, werden aus Gründen der Diskretion keine Details zu den Arbeiten oder dem Zustand der Jacht bekannt gegeben. Die „Nahlin“ traf laut dem Schiffsverfolgungsdienst „VesselFinder“ am 21. November in Hamburg ein.
Die „Nahlin“ ist nicht nur eine der größten privaten Jachten ihrer Zeit, sondern hat auch eine außergewöhnliche Geschichte. Sie wurde 1930 in Schottland gebaut und galt damals als eine der teuersten und luxuriösesten Dampfjachten der Welt. Ihre Bekanntheit erlangte das Schiff vor allem durch eine Episode aus dem Jahr 1936: Der britische König Edward VIII. charterte die Jacht für eine Reise mit Wallis Simpson. Diese Liebesaffäre führte zur Abdankung des Königs und sicherte der „Nahlin“ einen Platz in den Geschichtsbüchern.
Nach mehreren Besitzerwechseln und Einsätzen, unter anderem im Zweiten Weltkrieg, geriet die Jacht in Vergessenheit. Jahrzehntelang lag sie als verfallenes Relikt auf der Donau, bis sie Ende der 1990er Jahre wiederentdeckt und für einen vergleichsweise geringen Betrag verkauft wurde.
Ab 2005 erfolgte eine umfassende Restaurierung, unter anderem bei Blohm+Voss. Das Schiff wurde mit Dieselmotoren ausgestattet und erstrahlt seit dem Abschluss der Arbeiten 2010 in neuem Glanz.
Der heutige Besitzer, James Dyson, erwarb die „Nahlin“ 2006. Der Milliardär und Erfinder moderner Staubsauger besitzt laut Forbes ein Vermögen von 3,8 Milliarden US-Dollar und zählt zu den einflussreichsten Unternehmern Großbritanniens. Er hat eine Vorliebe für traditionelle Handwerkskunst und maritime Ingenieurskunst, die sich in seiner Jacht widerspiegelt.
Warum die „Nahlin“ nun erneut bei Blohm+Voss liegt, ist unklar. Die Werft hat sich auf die Wartung und Restaurierung von Luxusjachten spezialisiert und genießt weltweit einen Ruf für Diskretion. Es ist nicht bekannt, ob es sich um routinemäßige Wartungsarbeiten handelt oder ob größere Umbauten geplant sind. Wann die „Nahlin“ wieder in See stechen wird, ist unklar.