Beim nächtlichen Flug bleiben sie auf der richtigen Route. Ihr Gehör dient hierbei als Kompass. Doch haben Fledermäuse unterschiedlich große Ohren? Ein Überblick.
Fledermäuse gelten als außergewöhnliche Säugetiere. Nur sie können fliegen wie Vögel. Die zur Gattung der Fledertiere gehörenden Nachtjäger schreien im Flug. Stoßen ihre Rufe auf ein Hindernis, nutzen sie die Schallwellen zur Orientierung. Ohne ihr Gehör wären Fledermäuse nahezu blind. Sind ihre Ohren nun aber gleich oder unterscheiden sie sich?
Sie sind wie Trichter geformt und wirken im Vergleich zum kleinen Kopf auffallend groß. Die gewieften Jäger neigen und drehen ihr Gehör, um den Schall exakt orten zu können. Je nach Art sind ihre Ohren tatsächlich unterschiedlich groß. Machen Fledermäuse in dichter Vegetation Jagd auf Insekten, benötigen sie hierfür ein feineres Gehör und damit größere Ohren. Jagen Fledermäuse in lichten Wäldern oder über Wiesen, genügen ihnen hierzu kleinere Ohren.
Fledermäuse existieren seit rund 50 Millionen Jahren überall, außer in der Arktis. Weltweit sind etwa 1.400 Arten nachgewiesen. Die Australische Gespenstfledermaus zählt mit einer Flügelspannweite von 60 cm und einem Gewicht von 200 Gramm zu den Giganten dieser einzigartigen Lebewesen. Die Hummelfledermaus erreicht dagegen lediglich ein Gewicht von zwei Gramm und eine Spannweite von 15 cm.
Ihr Fell ist dicht wie seidig und meist grau, braun oder schwarz gefärbt. Nur wenige Arten haben ein weißes oder gemustertes Fell. Der Bauch ist für gewöhnlich heller als der Rücken. Alle Arten verfügen über eine Flughaut, die ihnen das Fliegen ermöglicht. Die Fellhaare besitzen Schuppen, die zu ihrer Artbestimmung nützlich sind.
Die meisten Arten erbeuten Insekten. Große Fledermäuse jagen Vögel, Mäuse, Fische oder kleinere Artgenossen. Einige leben von Früchten oder Pflanzennektar. Diese Fledermäuse spielen als Bestäuber eine wichtige Rolle. Drei auf dem amerikanischen Kontinent beheimatete Vampirfledermäuse ernähren sich vom Blut anderer Säugetiere oder dem von Vögeln. Dabei können sie Krankheiten wie die Tollwut übertragen.
In China gelten Fledermäuse als Glücksbringer. In Europa haben sie dagegen seit langem einen zweifelhaften Ruf. Die im Mittelalter allgegenwärtigen Teufel und Dämonen trugen in Abbildungen häufig die Flügel einer Fledermaus. Des Weiteren nutzten Maler und Schriftsteller die Symbolkraft des harmlosen Tieres für ihre Kunst.
Wir sollten die kleinen Flugkünstler besser wertschätzen, statt ihren Lebensraum weiter zu bedrohen. Viele Arten gelten in ihrem Bestand als gefährdet.