Gedrungener Körper und kurze Beine
Zootier des Jahres gilt als Delikatesse und bedrohte Art
Aktualisiert am 13.01.2025 – 17:30 UhrLesedauer: 2 Min.
Gürteltiere gehören zu den ältesten Säugetieren. In Südamerika werden sie wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches gejagt.
Das Gürteltier ist das Zootier des Jahres 2025. Das gab die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) am Montag in Stuttgart bekannt.
Zusammen mit ihren engsten Verwandten, den Faultieren und den Ameisenbären, bilden Gürteltiere eine der ältesten Gruppen heutiger Säugetiere. Benannt sind sie nach ihrem charakteristischen Hautknochenpanzer aus beweglichen Horn- und Knochenplatten. Sie haben einen gedrungenen Körper, kurze Beine und einen knöchernen Schwanz. Je nach Art sind sie unterschiedlich groß, vom 15 Zentimeter kleinen Gürtelmull bis zum Riesengürteltier, das bis zu einen Meter lang wird.
Wenn sie Gefahr wittern, reagieren sie unterschiedlich. Kugelgürteltiere rollen sich zusammen, andere, wie das Braunborstengürteltier, graben sich ein.
Als Einzelgänger schlafen Gürteltiere tagsüber in Erdhöhlen und gehen nachts auf Nahrungssuche, wobei sie mit starken Krallen Insekten oder kleine Wirbeltiere ausgraben. Da sie zudem oft große Reviere besetzen, ist es eine Herausforderung, diese Tiere zu untersuchen oder gar ihre Populationsgrößen zu bestimmen.
Wie die ZGAP mitteilte, werden einige Gürteltierarten auf der Roten Liste der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur mit unbekanntem Bedrohungsstatus geführt, weil die Datenlage nicht ausreichend ist. Fest stehe aber, dass die Zahl der Gürteltiere in den meisten Gebieten rapide zurückgeht.
In Südamerika werden Gürteltiere laut der ZGAP häufig wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches gejagt. Zudem dringe die industrielle Landwirtschaft mit ihren Reis-, Nutzholz- und Palmölplantagen immer weiter in die Lebensräume der Gürteltiere vor. Unter anderem mache der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft den Tieren zu schaffen, weil Insekten, die Nahrungsgrundlage der Gürteltiere, zunehmend verschwänden. Auch die Erdölförderung setze die Gürteltiere unter Druck.
Beim „Zootier des Jahres“ geht es den Machern um den Artenschutz. Die Kampagne wurde 2016 ins Leben gerufen, um sich für stark gefährdete Tierarten einzusetzen, die weniger bekannt sind oder deren Bedrohung selten besprochen wird. Damit keine Tiergruppe zu kurz kommt, wird dabei immer zwischen Tieren mit Fell, Federn und Schuppen abgewechselt.