„Ich habe mich nicht getraut, aufzustehen“
Annalena Baerbock erzählt von sexueller Belästigung
19.02.2025 – 20:01 UhrLesedauer: 2 Min.
Annalena Baerbock war jetzt zu Gast im Podcast von Stefanie Giesinger. Dort kam sie unter anderem auch auf eine Belästigung während ihrer Schulzeit zu sprechen.
Meist ist Außenministerin Annalena Baerbock im Bundestag, bei politischen Terminen oder auch in Polittalkshows zu sehen. Jetzt legte sie einen eher ungewöhnlichen Auftritt hin und besuchte Stefanie Giesingers Podcast namens „G Spot“. In dem Format thematisiert die Influencerin verschiedene gesellschaftliche Themen und kommt auch auf Persönliches zu sprechen, so wie Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen.
Im Gespräch mit der „Germany’s Next Topmodel“-Gewinnerin von 2014 kommt Annalena Baerbock auch auf das Thema Feminismus – und darüber auf sexuelle Belästigung. Durch die #MeToo-Debatte vor ein paar Jahren sei ihr erst bewusst geworden, wie oft sie selbst bereits sexuell belästigt wurde. „Da habe ich erstmalig darüber nachgedacht: Ey, krass, wie oft ist dir das eigentlich passiert?“, resümiert Baerbock und erinnert sich an einen Vorfall im Schulbus, als ein älterer Herr seine Hand auf ihr Bein gelegt hat.
„Ich habe das wirklich noch bildlich vor Augen, obwohl ich das eigentlich total vergessen hatte. Und ich habe fünf Stationen gebraucht, mich zu trauen, [mich] wegzusetzen“, erinnert sich die 44-Jährige. „Einerseits die Angst, was passiert“, führt Annalena Baerbock als möglichen Grund an und in ihrem Fall „diese Scham“. Die Grünen-Politikerin betont: „Die Scham muss die Seiten wechseln.“
„Ich habe mich ja nicht getraut, aufzustehen, weil ich gedacht habe: Wenn ich jetzt was sage […] Gott, der ganze Bus schaut dich an“, meint sie und ergänzt, dass das nur einer von vielen vergleichbaren Vorfällen gewesen sei. Annalena Baerbock halte es für wichtig, dass über solche Themen gesprochen wird. „Ich finde es großartig, dass du das so thematisierst, weil es halt so unterschiedliche Frauen braucht, die es thematisieren und am besten natürlich auch Männer“, lobt sie Stefanie Giesinger.