Nach Todesdrohungen
Tür gesprengt: Großrazzia nach Millionen-Erpressung
13.02.2025 – 05:16 UhrLesedauer: 2 Min.
Mafia-Methoden in Berlin? Mit Todesdrohungen und Erpressung sollen Geschäftsleute um Millionen gebracht worden sein. Jetzt schlug die Polizei zu.
Einsatzkräfte der Polizei Berlin und der Polizei Nordrhein-Westfalen haben am Mittwoch eine großangelegte Razzia durchgeführt. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin durchsuchten sie insgesamt 13 Objekte, darunter Wohnungen in mehreren Berliner Stadtteilen sowie zwei Adressen in Essen und Herford. Auch zwei Hafträume in der Justizvollzugsanstalt des Offenen Vollzugs Berlin wurden durchsucht. Hintergrund der Aktion ist der Verdacht der räuberischen Erpressung, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft und Polizei.
Die sechs Beschuldigten, alle im Alter zwischen 30 und 56 Jahren, sollen an einer Erpressung im Zusammenhang mit Immobiliengeschäften beteiligt gewesen sein. Der mutmaßliche Haupttäter, ein 36-Jähriger, soll 2019 von einem Geschäftspartner (61) gefordert haben, ihm seine Beteiligungen an mehreren gemeinsamen Gesellschaften weit unter Wert zu überlassen. Als dieser sich weigerte, sollen der 36-Jährige und seine Komplizen massiv Druck ausgeübt haben – bis zu Todesdrohungen.
Besonders brisant: 2020 soll der 61-jährige Geschädigte unter Vorhalt einer Schusswaffe mit dem Tod bedroht worden sein. Zudem sollen die Täter gedroht haben, Familienmitglieder zu töten und die Tochter eines der Geschädigten zur Prostitution zu zwingen. Der Geschädigte gab schließlich nach und übertrug die Unternehmensanteile. Der wirtschaftliche Schaden soll rund drei Millionen Euro betragen.
Bei den Durchsuchungen stellten die Ermittler verschiedene Beweismittel sicher, darunter elektronische Datenträger, einen Darlehensvertrag, Vollmachten, Reizstoffsprühgeräte sowie hochpreisige Designerartikel im Wert von etwa 5.000 bis 6.000 Euro. In einem Fall musste die Polizei eine Wohnungstür in Berlin-Lichtenrade sprengen – dabei wurden auch Türen benachbarter Wohnungen beschädigt.
Die Ermittlungen, insbesondere die Auswertung der beschlagnahmten Daten, dauern an.