Wegen Maul- und Klauenseuche
Großbritannien verbietet Einfuhr von deutschen Tieren
Aktualisiert am 14.01.2025 – 14:24 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Maul- und Klauenseuche ist in Deutschland ausgebrochen. Nun hat das Folgen für die Ausfuhr von Schweinen und Rindern.
Großbritannien hat vor dem Hintergrund des in Brandenburg festgestellten Falls von Maul- und Klauenseuche die Einfuhr von Huftieren, wie Rindern, Schweinen und Schafen aus Deutschland untersagt. Das Verbot gilt für lebende Tiere und Frischfleischprodukte, wie das britische Umweltministerium am Dienstag mitteilte. Die Maßnahme soll demnach dem „Schutz der Landwirte“ dienen.
Zuvor hatten Mexiko und Südkorea bereits ein vorläufiges Importverbot für deutsches Schweinefleisch verhängt. Der Handel innerhalb der EU läuft bislang mit kleineren Einschränkungen weiter.
Am Freitag war der erste Fall von MKS in Deutschland seit 1988 bekannt geworden. Um den betroffenen Betrieb in Hönow in Märkisch Oderland wurde eine Schutzzone von drei Kilometern eingerichtet. Dort gilt ein Verbot, Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe oder Ziegen zu transportieren und deren Produkte zu verbreiten. Zudem gibt es eine Überwachungszone im Umkreis von zehn Kilometern. Ob weitere Betriebe betroffen sind, wird derzeit geklärt. Die Schutzmaßnahmen koordiniert das Land Brandenburg.
Die wirtschaftlichen Schäden sind bislang nicht abzuschätzen. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, forderte Bund und Länder auf, die Seuche schnellstmöglich zu bekämpfen: „Obwohl das Virus für den Menschen völlig ungefährlich ist, ist der wirtschaftliche Schaden für die Tierhalter erheblich, weil Exportmärkte wegfallen werden“, erklärte er auf der Verbandswebsite.
MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung und betrifft Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und andere Paarhufer. Für den Menschen als Verbraucher von pasteurisierter Milch, daraus hergestellten Milchprodukten oder von Fleisch besteht nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) keine Gefahr.
Ist in einem Betrieb auch nur ein Tier erkrankt, müssten alle Klauentiere getötet und unschädlich beseitigt werden, hieß es in einem Steckbrief des für Tiergesundheit zuständigen Bundesforschungsinstituts. Auch Klauentiere in landwirtschaftlichen Betrieben in der näheren Umgebung eines Seuchenbetriebs müssten zumeist getötet werden. So mussten etwa in Großbritannien infolge eines schweren Ausbruchs 2001 mehr als sechs Millionen Tiere geschlachtet werden, was die Existenzgrundlage vieler Landwirte zerstörte.