
Anschlag auf Weihnachtsmarkt
Gericht will Anschlags-Prozess ohne Todesfahrer fortsetzen
Aktualisiert am 18.12.2025 – 12:15 UhrLesedauer: 1 Min.
Die Glaskabine, in der Angeklagte sonst sitzt, blieb am 13. Verhandlungstag leer. Wie geht es weiter?
Das Landgericht Magdeburg will den Prozess um den Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ohne den nicht mehr verhandlungsfähigen Angeklagten fortsetzen. Der Angeklagte habe die Verhandlungsunfähigkeit vorsätzlich und schuldhaft herbeigeführt, sagte der Vorsitzende Richter Dirk Sternberg. Die rechtlichen Voraussetzungen dafür, dass ohne den 51-Jährigen weiterverhandelt wird, seien gegeben.
Der 51-Jährige habe in der Hauptverhandlung auch selbst angekündigt, seinen Hungerstreik instrumentalisieren zu wollen. Die Kammer und auch ein psychiatrischer Sachverständiger hätten ausreichend Gelegenheit gehabt, sich einen Eindruck von dem Angeklagten zu verschaffen.
Zu Beginn des 13. Verhandlungstages war bekannt geworden, dass der Todesfahrer nach ärztlicher Einschätzung nicht verhandlungsfähig ist. Das sei die Einschätzung des Anstaltsarztes des Gefängnisses in Burg, in dem der 51-Jährige untergebracht ist, sagte Sternberg. Taleb al-Abdulmohsen sei im Hunger- und Durststreik. Sein Gewicht sei stark auf 47,6 Kilogramm gesunken, die Vitalwerte verschlechterten sich von Tag zu Tag. Es stehe ein akutes Nierenversagen im Raum.
Am 20. Dezember 2024 war der Mann aus Saudi-Arabien mit einem mehr als zwei Tonnen schweren und 340 PS starken Mietwagen mit bis zu 48 Stundenkilometern über den Weihnachtsmarkt gerast. Es starben sechs Menschen, mehr als 300 wurden verletzt. Al-Abdulmohsen hat die Tat gestanden. Der Prozess hatte am 10. November begonnen.











