Marc-André ter Stegen fehlt dem FC Barcelona sowie der DFB-Elf mehrere Monate. Auch andere prominente Sportler rissen sich die Patellasehne – teilweise mit schweren Folgen.
Als Marc-André ter Stegen im Spiel des FC Barcelona gegen Villarreal in der Nachspielzeit der ersten Hälfte auf dem Rasen aufkam, schrie er vor Schmerzen. Der deutsche Nationaltorwart wusste sofort, dass er eine schwere Verletzung erlitten hatte. Die Diagnose einen Tag später lautete: Riss der Patellasehne im rechten Knie.
Die Operation folgte kurze Zeit später. Damit fehlt der 32-Jährige der deutschen Nationalmannschaft sowie dem FC Barcelona monatelang. Ein Riss der Patellasehne birgt ein gewisses Risiko, wie ein Blick auf andere Sportler mit der Verletzung zeigt.
Die frühere deutsche Tennisspielerin hatte während Wimbledon 1996 erstmals Probleme mit ihrem Knie. Ein Jahr später musste sie an der Patellasehne operiert werden, weil diese angerissen und verkürzt war. Ihr Comeback gab sie acht Monate danach.
Graf kämpfte sich zurück an die Weltspitze und gewann 1999 die French Open und damit ihren 22. Grand-Slam-Titel. Im selben Jahr beendete sie jedoch ihre sportliche Laufbahn und begründete das mit den Folgen der Verletzung: „Mein linkes Knie ist so kaputt, dass ich überhaupt kein Tennis mehr spielen kann.“
Der Basketballer aus den USA spielte sich in der Saison 2011/2012 auf den Zettel aller NBA-Teams. Nachdem er zuvor lediglich einzelne Kurzeinsätze bekommen hatte, drehte Lin zum Ende der Saison komplett auf. Mit überragenden Leistungen als Spielmacher der New York Knicks löste er die „Linsanity“ aus und feierte im „Big Apple“ seinen Durchbruch.
In den Folgejahren ging es über Houston, Los Angeles und Charlotte zu den Brooklyn Nets. Zurück in New York wollte er neu angreifen und präsentierte sich nach anfänglicher Verletzung im Frühjahr 2017 in guter Form. Die Nets setzten große Hoffnungen auf Lin, der sich im ersten Spiel der Folgesaison die Patellasehne riss. Der heute 36-Jährige fiel den Rest der Saison aus und sollte sein altes Level nie wieder erreichen. Inzwischen steht er in Taiwan unter Vertrag.
Die frühere österreichische Skirennläuferin Anna Veith, damals noch Fenninger, stürzte 2015 schwer. Dabei erlitt die Super-G-Olympiasiegerin von Sotschi mehrere Verletzungen, unter anderem einen Riss der Patellasehne. „So ungefähr stelle ich es mir vor, wenn man stirbt“, schrieb sie später in ihrem Buch „Zwischenzeit“ über den verhängnisvollen Einfädler und dessen Folgen.
Veith kämpfte sich zurück und gewann bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang Silber im Super-G. Zwei Jahre später beendete sie ihre sportliche Laufbahn.
Kaum ein Fußball-Superstar wurde so sehr von Verletzungen beeinträchtigt wie Ronaldo. „Il Fenomeno“, „das Phänomen“, aus Brasilien knackte in seiner Karriere viele Rekorde, feierte einen Titel nach dem anderen. Und das alles, obwohl sein Knie von Anfang an Probleme machte. Ein Patellasehnenanriss setzte ihn schon in den 1990er-Jahren als Spieler von Corinthians für ein halbes Jahr außer Gefecht.
Im Herbst 1999 riss er sich eben jene Patellasehne dann komplett, fehlte Inter Mailand ein halbes Jahr. Bei seinem Comeback dauerte es nur wenige Minuten, bis die verheilte Sehne wieder riss. Ein Schock für die „Nerazzurri“, die mitteilten: „Ronaldo wird 2001 zurückkehren.“ Der Brasilianer sollte die komplette Saison 2000/2001 verpassen.