
Hamburger Tierschutzverein
„Weihnachtswunder“: Fünf ausgesetzte Katzenbabys gerettet
26.12.2025 – 07:28 UhrLesedauer: 3 Min.
Sie haben alle überlebt: Fünf Kätzchen werden in Hamburg skrupellos in der Kälte und in einem Schuhkarton zurückgelassen. Der Tierschutz gibt nun ein erfreuliches Update.
Die Tiere waren im vergangenen Monat – genau genommen am 15. November – gegen 1.30 gefunden worden, um 4 Uhr kamen sie ins Tierheim. Nur wenige Stunden später übernahm Stefanie Bauche, Vorstandsmitglied des Hamburger Tierschutzvereins von 1841 e.V. (HTV), die Versorgung.
Die Kitten wogen den Angaben zufolge gerade einmal 80 bis 90 Gramm, waren stark unterkühlt und hatten bis dahin noch keine Muttermilch erhalten. Dass sie es dennoch schafften, ist für die Tierschützer erstaunlich. „Das ist wirklich keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Wunder – denn von so jungen Findlingen überlebt oft keines“, sagt Bauche.
Niemand weiß, wie lange die Tiere bereits ausgesetzt waren. Klar war schnell: Ohne sofortige Hilfe hätten sie kaum eine Chance gehabt. In den ersten Tagen mussten die Kitten alle zwei Stunden gefüttert werden – auch nachts. „Bei fünf Kitten ist das eine echte Herausforderung, die ohne Hilfe nicht zu schaffen ist“, sagt Bauche.
Unterstützt wurde sie von einer Gruppe ehrenamtlicher „Kittenmamas“, besonders von Tina Urlass, die in der ersten Woche sogar bei ihr einzog. Trotz jahrzehntelanger Erfahrung war dieser Einsatz außergewöhnlich. „Fünf Neugeborene auf einmal habe ich noch nie aufgezogen“, sagt Bauche. Seit fünf Wochen habe sie keine Nacht durchgeschlafen.
Inzwischen sind die drei Kater Sefer, Shavi und Silvan sowie die beiden Katzenmädchen Sinja und Sorka fünf Wochen alt. Sie spielen, raufen und beginnen zu rennen. „Es geht ihnen gut und ich denke, sie sind über den Berg“, sagt Bauche. Dennoch bleibt die Aufzucht emotional belastend. „Man tut alles, was man kann – und verliert sie oft doch.“ Aus ihrer Erfahrung weiß sie: Sind Kitten jünger als eine Woche, überlebt oft nur etwa die Hälfte solcher Notfälle.
Die Handaufzucht bringt nicht nur Risiken für die Entwicklung der Tiere mit sich. Ohne Mutter fehlen wichtige Prägungen, etwa im Sozialverhalten. Zudem ist die Versorgung teuer: Schätzungen der Tierschützer zufolge kommen für ein einzelnes Kitten bis zur Vermittlung rund 400 Euro auf – allein für Milchpulver und Futter. Hinzu kommen Ausgaben für Streu, Impfungen, Chip, Kastration und Medikamente. Im Tierheim entstehen außerdem Personalkosten, sofern keine Ehrenamtlichen einspringen.










