Hat sie das Gold gekostet?
„Unglücklich“: Deutsche Weltmeisterin von Betreuer irritiert
19.02.2025 – 08:40 UhrLesedauer: 2 Min.
Franziska Preuß hätte nach Silber im Sprint und Gold in der Verfolgung auch eine Medaille im Einzel gewinnen können. Ein Betreuer-Zuruf bewirkte jedoch das Gegenteil.
Bisher ist die Biathlon-Weltmeisterschaft in Lenzerheide der Wettkampf der Franziska Preuß. Die deutsche Gesamtweltcup-Führende sicherte sich Gold in der Verfolgung und Silber im Sprint. Auch im Einzel am Dienstag lag sie bis zum letzten Schießen auf Podestkurs, dann unterliefen ihr zwei Fehlschüsse, wodurch sie zwei Strafminuten bekam. Am Ende wurde es der zehnte Platz.
Vor dem finalen Schießen rief ein Betreuer ihr zu, dass sie auf Goldkurs liege. Ein Fakt, der sie aus dem Fokus brachte. „Ich habe gewusst, wo ich liege und wollte es eigentlich nicht wissen. Das hat mich ein bisschen von meinem Plan abgebracht. Auch das muss man eigentlich hinkriegen, dass man es aus dem Kopf kriegt. Es ist mir diesmal nicht gelungen“, so die 30-Jährige.
Trotz des unglücklichen Moments wollte sie die Situation nicht überbewerten. Sie „werde schon besprechen, was da los war. Aber so was passiert, es war bestimmt keine Absicht“. Sie wolle deshalb „kein Fass aufmachen“. Dann betonte sie mit Blick auf die noch zu vergebenden Medaillen: „Es bringt nichts, lang nachzutrauern. Es kommen noch ein paar Rennen und das muss ich abhaken.“
Biathlon-Sportdirektor Felix Bitterling bezeichnete den Zwischenruf als „unglücklich“. Es sei wichtig, individuell auf die Athleten einzugehen. „Der eine möchte viele Informationen mit Rängen und Laufzeit, der andere möchte eher nicht so viele – und dazu gehört Franzi. Da muss man sehr sensibel vorgehen, weil so eine Information den Athleten rausbringen kann. Das war offensichtlich hier der Fall“, so Bitterling weiter. Daher sei der Verlauf des Rennens mit Blick auf das Endergebnis „ein bisschen bitter“.
Er sagte zudem: „Die Franzi war bis zum letzten Schießen voll dabei. Es war klar, dass es extrem eng ist und man die Null braucht. Bei einem Fehler wäre es ein sehr enger Fight um Platz drei geworden. Aber die Franzi ist keine Maschine, jedes Rennen geht wieder bei null los.“