Tierheim Frankfurt
Kaninchen „Shrek“: Wenn die Zucht zur Qual wird
26.02.2025 – 19:23 UhrLesedauer: 1 Min.
Im Tierheim Frankfurt landen immer wieder Tiere, die für den Menschen gezüchtet wurden – auf Kosten ihrer Gesundheit. Besonders betroffen sind Angora-Kaninchen.
Ein Knäuel aus Fell, darunter zwei kaum sichtbare Augen: So sieht das Angora-Kaninchen „Shrek“ aus, als es vom Frankfurter Tierheim in die Tierarztpraxis gebracht wird. Sein weißes Fell ist verfilzt, am Hinterteil klebt Kot, die Haut ist gereizt. Die Pflegerinnen wissen: Ohne regelmäßige Schur müssen diese Kaninchen leiden.
„Die Kaninchen werden oder müssen ja, wenn man die Wolle gewinnen will, gezupft oder gerupft oder werden auch teilweise geschoren. Da fängt das Leid der Tiere auch schon an“, sagt die Tiermedizinische Fachangestellte Melina in einem Youtube-Video des Tierschutzvereins Frankfurt.
„Die Kaninchen können eigentlich ohne unsere Hilfe gar nicht überleben, die würden komplett verfilzen“, sagt die Tierarzthelferin. Das Fell bedecke häufig die komplette Sicht. Kaninchen kommunizieren laut Melina auch mit den Ohren – das sei dann nicht mehr möglich.
Angora-Kaninchen stammen ursprünglich aus der Türkei und werden vor allem wegen ihrer Wolle gezüchtet. Der Deutsche Tierschutzbund warnt davor, Angorawolle zu kaufen. Sobald die Kaninchen sechs bis acht Wochen alt sind, beginne demnach ihr Leid für die Wolle. Die Tiere werden drei- bis viermal im Jahr geschoren oder gewaltsam gerupft. Oftmals gebe es Todesfälle nach der Schur.
Das Tierheim Frankfurt appelliert an alle, die sich ein Haustier anschaffen wollen, sich vorher gut zu informieren. Angora-Kaninchen seien nicht für unerfahrene Halter geeignet, da sie extrem pflegeintensiv seien.
Angora-Kaninchen „Shrek“ wird derweil nicht ganz geschoren, damit das Fell weiterhin genügend wärmt.