Kooperation mit Justiz
Das will Hessen gegen Gewalt im Fußball tun
Aktualisiert am 07.04.2025 – 19:33 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Hessische Fußball-Verband setzt ein starkes Zeichen gegen Gewalt im Amateurfußball. Eine Kooperation mit der Justiz soll die Straftaten effizient bekämpfen.
Im Kampf gegen Gewalt und Straftaten auf Hessens Amateurfußballplätzen verstärkt der Hessische Fußball-Verband (HFV) die Zusammenarbeit mit der Justiz. Künftig wird der Verband eng mit der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt kooperieren, um insbesondere rassistische, antisemitische und diskriminierende Vorfälle sowie Angriffe auf Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter konsequenter strafrechtlich zu verfolgen.
Unter der Schirmherrschaft von Hessens Justizminister Christian Heinz (CDU) wurde dazu in Wiesbaden eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Sie tritt zur kommenden Saison in Kraft. „Fast jede Woche kommt es auf hessischen Fußballplätzen zu Gewalt und Diskriminierung. Dem müssen wir entgegentreten“, sagte Heinz.
Im vergangenen Jahr wurden dem HFV rund 600 Fälle von Gewalt und Diskriminierung gemeldet, davon 347 Angriffe auf Schiedsrichter. In der laufenden Saison mussten bereits 26 Spiele abgebrochen werden. „Das ist erschreckend“, kommentierte der frühere Bundesligaprofi Sebastian Rode.
„Wir stellen eine deutliche Verschiebung des Anstands fest“, sagte HFV-Präsidentin Silke Sinning. Wer sich danebenbenehme, müsse mit Konsequenzen rechnen – sportlich wie strafrechtlich.
In Zukunft soll der HFV besonders gravierende Fälle direkt an die Generalstaatsanwaltschaft weiterleiten. Dies betrifft Vorfälle, die sowohl vor dem Sportgericht als auch strafrechtlich relevant sind. Vizepräsident Axel Poth erklärte, die Zahl der Fälle sei zwar nicht gestiegen, dafür aber die Schwere. Der Fußballplatz sei kein rechtsfreier Raum.
Generalstaatsanwalt Torsten Kunze betonte, Ziel sei es, betroffene Personen besser zu schützen. Sie sollten sich nicht selbst um eine Strafverfolgung bemühen müssen. Rode rief zu mehr Fairness auf: „Es geht nicht um die Weltmeisterschaft, sondern um den Spaß am Spiel.“