Niemals darf ein Spieler wie Florian Wirtz seine Karriere von einem Trainer abhängig machen. Was passiert, wenn Alonso plötzlich acht Spiele verliert, ob in Leverkusen oder bei einem Topklub? Wenn er gehen muss oder von sich aus geht? Oder wenn er die Spielweise plötzlich ändern muss?
Trainer verschwinden schneller, als man „Auf Wiedersehen“ sagen kann. Und dann ist die Schicksalsgemeinschaft ganz schnell gesprengt. Spieler, die ihrem Coach folgen, riskieren den Karriereknick. Gerade bei Real Madrid oder Bayern München kann die Bank schnell zum Dauerzustand werden, wenn der nächste Trainer kommt – mit völlig anderen Plänen.
Natürlich hat Xabi Alonso Wirtz gefördert und ihn auf ein Spitzenniveau gehoben. Doch das Verhältnis der beiden war womöglich längst nicht immer harmonisch. Alonso ließ Wirtz mehrfach auf der Bank und strich ihn sogar aus der Startelf, weil er zu spät zum Treffpunkt kam. Wer glaubt, Alonso würde Wirtz blind überallhin mitnehmen, könnte sich irren.
Es gibt so viele Komponenten, die bei einem Wechsel eine Rolle spielen, vom Gehalt über die Pläne eines Klubs bis zum Bauchgefühl. Ein Jahrhunderttalent wie Wirtz muss alle Einflüsse bedenken, abwägen und dann konsequent seinen eigenen Weg gehen – unabhängig von einzelnen Personen. Nur so kann er langfristig die Karriere machen, die ihm wirklich zusteht.
Und, mal ehrlich: Können sie sich an ein Trainer-Spieler-Duo erinnern, das zeitgleich und gemeinsam den Verein gewechselt und dann eine erfolgreiche Ära bestritten hat?