
Flaschenpost-Wunder
Wissenschaftler feiern Antarktis-Sensation
19.12.2025 – 10:02 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Flaschenpost für die Kinder eines Forschers legt eine unglaubliche Reise zurück. Nach zwei Jahren landet sie an einem abgelegenen Strand – und ist auch wissenschaftlich spannend.
Mindestens 15.000 Kilometer rund um die Antarktis: Eine Flaschenpost hat eine beeindruckende Reise zurückgelegt, bevor sie an einem abgelegenen Strand in Tasmanien gefunden wurde. Ein Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts hatte die Flasche im Februar 2023 während einer Forschungsexpedition ins Meer geworfen.
Mehr als zwei Jahre später erhielt er nun eine Nachricht des Finders, wie eine Sprecherin des Instituts in Bremerhaven berichtete.
In der Mail schrieb Toby Ray, ein Mitarbeiter der Verwaltung der australischen Insel, dass er die Flaschenpost bereits im August 2025 fand und einen Brief an Klages schrieb. Als die Post nach drei Monaten als unzustellbar zurückkam, machte sich Ray auf die Suche nach einer E-Mail-Adresse und wurde fündig. Im Dezember folgte ein E-Mail-Austausch – zur Freude beider Seiten.
„Ich war wirklich baff und unsere Kinder natürlich auch“, sagte Klages, als er von der langen Reise seiner ins Meer geworfenen Botschaft erfuhr. Der Geowissenschaftler hatte die Flaschenpost in der Drake-Passage losgeschickt – als Überraschung für seine Kinder, die Weihnachten ohne ihn verbringen mussten.
Für das Alfred-Wegener-Institut ist die Reise der Flaschenpost auch wissenschaftlich interessant. „Klar ist, dass sie im Uhrzeigersinn rund um den antarktischen Kontinent gedriftet sein muss, denn das ist die Fließrichtung des sogenannten Antarktischen Zirkumpolarstroms“, erklärte die Sprecherin des Instituts.
Die Flaschenpost benötigte für ihre Reise maximal 900 Tage. Nun soll ihr genauer Weg in Zusammenarbeit mit einer tasmanischen Ozeanographin untersucht werden, die eine Modellierung mit den Strömungsdaten erstellen möchte.
Zu Weihnachten könnte Familie Klages noch eine Überraschung erwarten: Toby Ray hat einen Brief nach Deutschland geschickt und hofft, dass dieser – anders als sein erster Versuch – diesmal sein Ziel erreicht.











