20 statt 8 Cent
Brauereien fordern drastische Erhöhung des Flaschenpfands
02.02.2025 – 21:07 UhrLesedauer: 1 Min.
In Österreich liegt das Flaschenpfand für Glasflaschen seit neustem bei 20 Cent. Deutsche Brauereien wollen es auch hierzulande erhöht sehen.
Seit dem Wochenende hat Österreich das Pfand für Mehrweg-Glasflaschen von bisher 9 Cent auf 20 Cent erhöht. Diese Maßnahme soll vor allem kleineren Brauereien helfen, die Schwierigkeiten haben, ihre Bierflaschen zurückzubekommen. Nun nimmt diese Idee auch in Deutschland Fahrt auf.
Stefan Stang, Hauptgeschäftsführer des Vereins privater Brauereien in Deutschland, sagte der „Bild“: „Wir fordern das für Deutschland seit Langem, werden uns das österreichische Beispiel sehr aufmerksam ansehen.“ Im Verein privater Brauereien in Deutschland sind 650 vorwiegend kleinere Betriebe zusammengeschlossen.
Bisher hätten Handel und der Brauerbund, in dem insbesondere große Anbieter organisiert sind, eine Erhöhung verhindert, so Stang. Ein Hauptargument sei die sogenannte Stichtags-Regelung gewesen, aus Sorge, dass Pfandgut Monate vor einer Erhöhung gebunkert und später mit höherem Pfand zurückgebracht wird.
Auch Dietrich Sailer, Chef der Brauerei „Münchner Kindl“, sagte der „Bild“, dass „die Pfandpreise in Deutschland 40 Jahre alt“ seien und nicht mehr zu den Wiederbeschaffungskosten passen würden. Sailer betonte: „Bestimmt werden die Brauereien anfangs in Österreich erst einmal Verluste machen, wenn sie die alten Flaschen für teures Pfand zurückkaufen müssen. Das ist aber eine lohnende Investition in die Zukunft.“
Der Druck auf Deutschland wächst zudem durch den Vergleich der Pfandsätze. „Auf einen Bierlaster passen 1.500 Kästen. In Deutschland kostet einer 3,10 Euro Pfand, in Österreich gibt’s dafür ab sofort sieben Euro“, so Sailer. Das macht 5.850 Euro Reingewinn steuerfrei, rechnet die „Bild“ vor.