Doch Trumps Wunsch nach niedrigeren Zinsen steht die konjunkturelle Realität gegenüber. Laut Volkswirten könnte die US-Wirtschaft im kommenden Jahr robust wachsen, gestützt durch starke Konsumausgaben und zusätzliche Impulse durch die Sonderkonjunktur rund um Künstliche Intelligenz. Dadurch könnte sich die Inflation bei rund drei Prozent einpendeln und damit weiter über dem Zwei-Prozent-Ziel der Fed bleiben.
Ein zu schneller Kurswechsel birgt Risiken. „Sollte die Fed aggressiver lockern, als es die Märkte für gerechtfertigt halten, könnten die Anleger dies als inflationär bewerten“, warnte Nathan Sheets, Chefvolkswirt der Citigroup. In diesem Fall würden die langfristigen Zinsen steigen, darunter auch die Hypothekenzinsen. Genau das würde ausgerechnet den Immobiliensektor treffen, also jenen Bereich, den Trump eigentlich stärken möchte. Sheets befürchtet, dass dies den Immobilienmarkt abwürgen könnte. Damit stünden die Chancen der Republikaner bei den Zwischenwahlen schlechter.
Die Entscheidung über den richtigen Kurs hat die Notenbank bereits gespalten. Ein Lager sorgt sich um den Arbeitsmarkt und spricht sich daher für weitere Zinssenkungen aus, erklärte Felix Schmidt von der Berenberg Bank. Das andere Lager warnt angesichts der Inflationsentwicklung vor zu viel Lockerung und plädiert für eine striktere Geldpolitik. Beobachter rechnen bei der Abstimmung der zwölf stimmberechtigten Fed-Mitglieder am Mittwoch mit mehreren Gegenstimmen.










