Landeswahlleiter
Über 450.000 Briefwahlanträge in Berlin eingegangen
04.02.2025 – 17:46 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Bundestagswahl rückt immer näher. Zahlreiche Berliner haben sich für die Briefwahl entschieden – wegen kürzerer Fristen werden Vorbereitungen getroffen.
Berlinweit sind innerhalb von knapp drei Wochen rund 454.000 Briefwahlanträge für die kommende Bundestagswahl eingegangen (Stand: 2. Februar 2025). Bis zum 23. Februar gehe man bislang von einem ähnlich hohen Anteil von Briefwählenden wie 2021 aus, teilte der Landeswahlleiter Stephan Bröchler auf Anfrage von t-online mit.
Die Zahl der bislang erfassten Anträge könnte höher liegen. Denn sie umfasse lediglich die elektronischen Anträge, die auf der Webseite des Landeswahlleiters eingegangen sind. Zudem sind die Anträge inbegriffen, die über den QR-Code auf den Wahlbenachrichtigungen gestellt wurden. Der Landeswahlleiter verweist auch auf andere Wege, über die Menschen die Briefwahl beantragen können, beispielsweise per E-Mail, per Post oder in einer Briefwahlstelle.
In der kommenden Wahl sind die Fristen zum Teil stark verkürzt. Statt sechs Wochen lang haben Menschen nur zwei Wochen Zeit, um per Brief wählen zu können. Das stellt auch die Wahlorganisation in der Hauptstadt vor Herausforderungen. „Versand und Rücksendung der Briefwahlunterlagen sind zur vorgezogenen Bundestagswahl in einem kürzeren Zeitfenster zu bewerkstelligen als zu einer regulären Wahl“, sagte Bröchler bereits im Dezember.
Um die hohe Zahl an Briefwählern zu bewältigen, habe man zusätzliche Maßnahmen getroffen. Demnach habe man die Öffnungszeiten der Briefwahlstellen in den Bezirken verlängert, auch am kommenden Samstag. Außerdem gebe es eine Absprache mit den Postdienstleistern über eine schnelle Zustellung der Briefwahlunterlagen. Zudem seien 160 Regierungssekretäre und -inspektoren auf Probe abgestellt worden, um bei der Vorbereitung der Briefwahl in den Bezirken zu helfen.
Insgesamt sieht Bröchler die Briefwahl in Berlin auf dem Vormarsch. Die Nachfrage nach Briefwahlunterlagen nähere sich immer mehr der Marke von 50 Prozent, sagte Bröchler im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses am Montag vergangener Woche (27. Januar). „Das wird immer mehr von einer Ausnahme zu einem Normalfall.“
Bei der Bundestagswahl 2021 wählten 39 Prozent der Wahlberechtigten in Berlin per Brief. Das waren 12 Prozentpunkte mehr als noch 2017, geht aus Daten des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg hervor. Demnach lag der hohe Anteil auch an den pandemiebedingten Einschränkungen.