
Vorwürfe gegen Polizei
Kölner Fanhilfe spricht von „Blick in den Intimbereich“
14.12.2025 – 17:32 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Polizei widerspricht der Kölner Fanhilfe: Bei dem Derby gegen Leverkusen habe es keine Nacktkontrollen von Fans gegeben. Es steht Aussage gegen Aussage.
Nach dem Fan-Boykott beim rheinischen Derby zwischen dem 1. FC Köln und Bayer 04 Leverkusen hat die Polizei Köln den Ablauf der Kontrollen aus ihrer Sicht präzisiert. Ein Polizeisprecher sagte, dass sich ein überprüfter Mann selbstständig seine Hose ausgezogen habe, es entgegen Darstellungen aus Fankreisen jedoch keine „Nacktkontrollen“ gegeben habe.
Die Fanhilfe Köln hatte am Samstag auf der Plattform X geschrieben, dass die aktive Fanszene das Stadion geschlossen verlassen habe, weil es zu Nacktkontrollen durch Polizeibeamte gekommen sei. Aus Protest reisten rund 500 Personen aus der aktiven Kölner Fan-Szene noch vor Anpfiff aus Leverkusen ab. Der Darstellung der Polizei widersprach die Fanhilfe am Sonntag und berief sich dabei auf einen betroffenen Fan, mit dem man in Kontakt stehe.
Die Fanhilfe nennt die Kontrollen eine „Schikane“ und schreibt in einer Stellungnahme: „Wenn eine Person im Rahmen einer polizeilichen Kontrolle aufgefordert wird, sämtliche Kleidungsstücke abzulegen und nur in Unterwäsche zu verbleiben, und wenn anschließend ein Blick in den Intimbereich erfolgt, dann handelt es sich – unabhängig von der behördlichen Bezeichnung – nach allgemeinem Verständnis um eine Nacktkontrolle.“
Die Polizei sagte am Sonntag, ein Mann sei im Gästebereich überprüft worden, weil er die BayArena ohne gültiges Ticket habe betreten wollen. Bei dem 24-Jährigen seien im Bereich der Hosentasche verdächtige Gegenstände ertastet worden, als die Beamten nach seinen Ausweisdokumenten gesucht hätten. Als die Beamten den Mann aufforderten, die Gegenstände herauszugeben, habe dieser seine Hose ausgezogen und den Beamten einen Zahnschutz sowie zwei Bandagen übergeben, die er in seiner Unterhose versteckt hatte.
Auch eine weitere Person sei vom Ordnungsdienst von Bayer Leverkusen, der für die Einlasskontrollen ins Stadion zuständig ist, wegen eines Zutrittsversuchs ohne Ticket an die Polizei übergeben worden. Die Person sei oberflächlich durchsucht worden, wobei eine Sturmhaube gefunden worden sei. Gegen beide Personen wurden Anzeigen wegen Erschleichens von Leistungen eingeleitet.
Nachdem 500 Personen aus der aktiven Kölner Fan-Szene abgereist waren, verließen in der ersten Hälfte auch die Bayer-Ultras die Arena. Nach Angaben der Leverkusener seien die regulären Einlasskontrollen im Gästebereich „ruhig und ohne Zwischenfälle“ verlaufen.









