Schwerer Pathologie-Fehler
Falsche Brustkrebs-Befunde: Staatsanwaltschaft ermittelt
04.12.2025 – 16:48 UhrLesedauer: 1 Min.
34 Fälle von fahrlässiger Körperverletzung? Eine Ärztin soll Brustkrebs-Proben falsch interpretiert haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Die Medizinerin ist freigestellt.
Die Staatsanwaltschaft Bremen hat Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung in 34 Fällen nach fehlerhaften Brustkrebs-Behandlungen eingeleitet. Bisher richtet sich das Verfahren gegen keine bestimmte Person, bestätigte eine Sprecherin der Behörde.
Der Klinikverbund Gesundheit Nord (Geno) hatte tags zuvor mitgeteilt, dass eine Pathologin im Klinikum Bremen-Mitte interpretierte seit Oktober 2024 einen wichtigen Marker bei Gewebeproben falsch interpretierte.
Die betroffenen Frauen erhielten unnötige Therapien. Laut Geno-Sprecherin bekamen sie Antikörper-Behandlungen und teilweise Chemotherapien ohne medizinische Notwendigkeit. Diese Überversorgung könnte bei den Patientinnen schwere Nebenwirkungen und dauerhafte Folgeschäden verursacht haben.
Das Klinikum hat Konsequenzen gezogen. Die verantwortliche Ärztin arbeitet nicht mehr dort. Zudem führte das Krankenhaus das Vier-Augen-Prinzip bei der Befunderstellung ein.
Die Medizinerin war auch an der Universitätsmedizin Göttingen beschäftigt. Dort arbeitete sie jedoch nicht im Bereich der Brustkrebsdiagnostik, erklärte eine Sprecherin der Göttinger Klinik. Alle ihre Fälle von Oktober 2024 bis November 2025 wurden überprüft – ohne auffällige Befunde.
In Göttingen galt bereits das Vier-Augen-Prinzip, bei dem ein zweiter Arzt jeden Befund kontrolliert. Die Ärztin bleibt dort bis Weihnachten freigestellt, während die Klinik den Fall im Qualitätsmanagement aufarbeitet.












