
Bauzinsen steigen stark
„Wer kaufen kann, sollte jetzt Fakten schaffen“
13.12.2025 – 08:58 UhrLesedauer: 2 Min.
Wer demnächst eine Immobilie kaufen will oder eine Anschlussfinanzierung plant, der schaut gerade genau auf die Zinsen. Die steigen zum Jahresende wieder.
Für Kredite mit einer zehnjährigen Zinsbindung ist die Finanzierung in der vergangenen Woche erneut schwieriger geworden. Laut Daten von Interhyp sind die durchschnittlichen Zinsraten wieder auf über 3,70 Prozent angestiegen. Für Kredite mit einer 15-jährigen Bindung liegt die Zinsrate sogar bei über 3,8 Prozent. Zu Jahresbeginn lagen die durchschnittlichen Bauzinsen noch bei rund 3,2 Prozent.
Grund dafür ist die Entwicklung der Bundesanleihen. Deren Rendite ist nach Abschluss der Haushaltsberatungen im Bundestag erneut gestiegen. Mirjam Mohr, Vertriebsvorständin von Interhyp, erläutert: „Wenn der Staat mehr Geld am Kapitalmarkt aufnehmen muss, steigen die Renditen. Das bedeutet im Umkehrschluss: Baufinanzierungen haben kaum noch Luft nach unten, sondern werden tendenziell teurer.“
Sie rate daher davon ab, in naher Zukunft auf fallende Bauzinsen zu spekulieren. „Wer kaufen kann und das passende Objekt gefunden hat, sollte jetzt Fakten schaffen“, so Mohr.
Auch Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING, erwartet erst mal eher steigende Zinsen, solange es auf dem Kapitalmarkt nicht zu einer Korrektur kommt. Sollte es an der Börse hingegen stark nach unten gehen, könnte dies seiner Ansicht nach auch einen Einfluss auf die Bauzinsen haben. Dafür gebe es allerdings gerade keine Hinweise.
Die Finanzberatung FMH erwartet für 2026, dass sich die Bauzinsen zwischen 3,5 und 4,0 Prozent einpendeln. „Diese Einschätzung gilt natürlich nur, wenn es zwischenzeitlich keine finanzpolitischen Katastrophen gibt. Und auch das ist derzeit leider durchaus im Bereich des Möglichen“, schrieben die Experten im November. Auch die FMH empfiehlt daher eindeutig, im Zweifel jetzt zu kaufen, wenn man die Möglichkeit hat.
Grundsätzlich gilt das auch für all jene, die sich langsam nach einer Anschlussfinanzierung umsehen. Mindestens ein Jahr vor dem Auslaufen der Zinsbindung sollte man anfangen, sich umzusehen und sich beraten zu lassen. Die Hausbank wird kurz vorher ein Angebot machen, das Sie aber nicht automatisch annehmen sollten. Häufig werden den Kunden im Prolongationsangebot nämlich Zinssätze deutlich über dem Marktwert angeboten.











