Nächster Rückschlag für den Flughafen Hamburg: Nach dem irischen Billigflieger Ryanair streicht auch Eurowings Flüge. Andere Standorte könnten folgen.
Wie bereits die irische Billigfluggesellschaft Ryanair reduziert auch die Lufthansa-Tochter Eurowings ihr Flugangebot für das kommende Jahr. Das Unternehmen verweist auf „stark gestiegene Standortkosten“ am Flughafen Hamburg. Deshalb werde die Airline „in einem ersten Schritt über 1.000 Flüge von und nach Hamburg aus dem Programm nehmen und an andere Standorte verlagern“.
Insbesondere streicht Eurowings demnach die Verbindung von Hamburg zum Flughafen Köln-Bonn. „Über diese innerdeutschen Streichungen hinaus wird Eurowings ab Hamburg voraussichtlich sechs weitere Ziele in Europa und Nordafrika aus dem Programm nehmen“, erklärt das Unternehmen.
„Diese Entwicklung wäre vermeidbar gewesen“, sagt Eurowings-Chef Jens Bischof. „Aber die Pläne des Flughafens für eine völlig unverhältnismäßige Erhöhung der Entgelte lassen uns keine Wahl.“ Eurowings werde zudem wegen der stetig steigenden Infrastrukturkosten in Deutschland weitere Steckeneinstellungen an anderen Flughäfen prüfen – „zu Gunsten eines Flugangebots in anderen EU-Ländern“.
Der irische Konkurrent Ryanair hatte am Donnerstag angekündigt, das Angebot in Hamburg um 60 Prozent zu senken, und verwies ebenfalls auf steigende Steuern und Gebühren. Auch in Berlin reduziert die irische Airline demnach ihr Angebot um 20 Prozent. Ryanair forderte die Bundesregierung auf, Kosten zu senken und „das marode deutsche Luftverkehrssystem zu reparieren“. Zunächst müsse die Luftverkehrssteuer abgeschafft werden, forderte das Unternehmen.